Kommandozentralen

Israel: "Hamas führt Krieg von Krankenhäusern aus"

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Israel wirft der radikalislamischen Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen als strategische Zentren für ihre Angriffe gegen Israel zu missbrauchen.

"Die Hamas führt den Krieg gegen Israel von Krankenhäusern aus", sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Freitag vor Journalisten. Die militante Palästinenserorganisation nutze die Krankenhäuser "als Kommandozentralen und Verstecke" mit Zugängen zu ihrem unterirdischen Tunnelsystem.

Gar kein Treibstoff-Mangel?

"Die Terroristen bewegen sich frei im Al-Shifa-Krankenhaus" in Gaza-Stadt sowie in weiteren Krankenhäusern, sagte der Armeesprecher. Zudem nutze die Hamas den in diesen zivilen Einrichtungen gelagerten Treibstoff für ihre Angriffe. "Es gibt Treibstoff in den Krankenhäusern, und die Hamas nutzt ihn für ihre terroristische Infrastruktur", sagte Hagari. Israel hatte die Hamas bereits mehrfach beschuldigt, die Bevölkerung des Gazastreifens als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen.

 

 

Hamas erwidert Vorwurf

Die Hamas wies die Vorwürfe umgehend als "unbegründet" zurück. Die Äußerungen des israelischen Armeesprechers entbehrten "jeder Grundlage", sagte der Hamas-Beamte Issat Al-Rishk. Er beschuldigte Israel seinerseits, mit den Vorwürfen "den Weg für ein neues Massaker an unserem Volk zu ebnen".

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1.400 Menschen getötet und nach jüngsten israelischen Angaben 229 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums inzwischen mehr als 7.300 Menschen getötet. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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