Krieg in Nahost

Israel bombardiert erneut Hunderte Ziele in Gaza

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Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert und dabei erneut auch mehrere Kommandanten der militanten Palästinenser-Organisation Hamas getötet.  

Wie das israelische Militär am Dienstagmorgen auf Telegram bekannt gab, seien im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 400 "Terrorziele" getroffen worden. Die Hamas meldete mindestens 140 Tote.

Hunderte weitere seien bei den nächtlichen Luftangriffen verletzt worden, teilte die Hamas am Dienstag mit. Seit Beginn des Kriegs zwischen der Hamas und Israel vor mehr als zwei Wochen sind nach Angaben der radikalislamischen Miliz, die von AFP nicht unabhängig überprüft werden konnten, mindestens 5.087 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 15.000 weitere verletzt worden.

Die israelischen Luftangriffe sind eine Reaktion auf den Großangriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem israelischen Angaben zufolge rund 1.400 Menschen getötet worden waren. Bei ihrem Angriff verschleppten die Islamisten zudem mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Groß angelegte Operation

In einer "groß angelegten Operation zur Zerschlagung der terroristischen Kapazitäten der Hamas" habe man Dutzende Hamas-Kämpfer getroffen, die sich darauf vorbereitet hätten, Raketen abzufeuern und Terroranschläge gegen Israel zu verüben, so die israelische Armee am Dienstag auf Telegram. Ein Kampfflugzeug habe zudem einen Tunnelschacht der Hamas bombardiert, der Terroristen einen schnellen Zugang zur Küste ermöglichte, hieß es. Ferner seien in der Nacht Kommandozentralen von Hamas-Aktivisten und Aufenthaltsorte in von der Hamas genutzten Moscheen angegriffen worden. Die stellvertretenden Kommandeure von drei Bataillonen der Islamistenorganisation seien getötet worden.

Binnen 24 Stunden wurden im Gazastreifen sechs weitere Mitarbeiter des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet. Damit starben seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn der israelischen Luftoffensive bereits 35 Mitarbeiter des Hilfswerks in dem Palästinensergebiet, wie das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) am Dienstag mitteilte.

"Wir trauern und wir denken an sie. Das sind nicht nur Zahlen. Dies sind unsere Freunde und Kollegen", erklärte das UNRWA im Online-Dienst X, ehemals Twitter. Bei vielen Opfern handle es sich um Lehrer, die in vom UNRWA betriebenen Schulen arbeiteten. Auch UNO-Generalsekretär António Guterres trauerte um den Verlust von "35 unserer UNRWA-Kollegen - humanitäre Helfer, Lehrer - die seit dem 7. Oktober im Gazastreifen getötet wurden". "Wir stehen an der Seite der Kollegen, die alles tun was sie können, um Bedürftigen zu helfen", erklärte Guterres auf X.

Fast 590.000 Menschen - fast die Hälfte der mehr als 1,4 Millionen Menschen, die seit dem Beginn der israelischen Luftangriffe innerhalb des Gazastreifens geflohen sind - sind laut dem UNRWA und UNRWA-Einrichtungen untergebracht. Das UNRWA unterstützt rund 5,6 Millionen palästinensische Flüchtlinge im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ost-Jerusalem sowie in Jordanien, im Libanon und in Syrien.

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