Nahost-Konflikt:

Grenze für erste Hilfslieferungen in Gazastreifen geöffnet

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Erste Lastwagen mit Arzneimitteln beim Grenzübergang Rafah. Unklar, wie lange Grenze offen bleibt.


Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen. Einige Lastwagen fuhren am Samstag von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergang Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war. Demnach sollen Güter von 20 Lastwagen mit Arzneimitteln in den Gazastreifen geliefert werden. Es sind die ersten Lieferungen über Rafah seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas vor zwei Wochen.

Hilfs-Korridor

Wie lange die Grenze für Hilfslieferungen offen bleiben sollte, blieb zunächst unklar. Zuletzt hatten sich etwa 170 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang gestaut. Die Lkw seien bereit und auf "Stand-by", sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag in Kairo.

UN-Hilfskonvoi

UN-Hilfskonvoi vor der Grenze

© APA
× UN-Hilfskonvoi

In der Nacht auf Samstag sollten bereits zwei Lastwagen die Grenze überqueren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Die Lkw hatten demnach Medizin geladen und Medienberichten zufolge auch Leichentücher. Ein Team aus Medizinern sollte mit den Lastwagen ebenfalls in den Gazastreifen einfahren. Die Vorbereitungen zur Einfahrt seien dann aber gestoppt worden wegen neuer Luftangriffe Israels in den frühen Morgenstunden, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Rafah gilt als der einzige Weg, dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Israel hatte einer Öffnung des Grenzübergangs für die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zugestimmt. Die Lkw und Krankenwagen waren bei einem Großaufgebot an Sicherheitskräften zur Grenze gefahren. Auf einigen steht geschrieben: "Für unser Volk in Palästina".

Lebensmittel und Wasser fehlen

Hilfslieferungen rollen an

Hilfslieferungen rollen an

© Getty
× Hilfslieferungen rollen an

UNO-Generalsekretär António Guterres hatte den Grenzübergang am Freitag auf ägyptischer Seite besucht und eine rasche Abfahrt für die Laster gefordert. Zwei Millionen Menschen im Gazastreifen würden "enorm leiden", weil ihnen unter anderem Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente fehlten. "Diese Lastwagen machen den Unterschied zwischen Leben und Tod für so viele Menschen im Gazastreifen." Israel verhängte nach Beginn des jüngsten Konflikts eine Blockade des Gazastreifens und riegelte die Küstenenklave damit faktisch ab.

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