Gaza-Krieg

Israelischer Scharfschütze tötete zwei Frauen in Kirche

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Ein Scharfschütze der israelischen Armee hat im Gazastreifen nach Darstellung einer katholischen Kirche zwei Frauen erschossen.  

Eine Frau und ihre Tochter, die Schutz in der Kirche gesucht hätten, seien "kaltblütig" getötet worden, teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Samstag mit.

Der Scharfschütze habe sie auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, "wo sich keine Kriegsteilnehmer aufhalten" und die meisten christlichen Familien Zuflucht vor den Kämpfen suchten. Die Frau sei getötet worden, während sie versucht habe, die andere in Sicherheit zu bringen. Israels Armee habe vorher keine Warnung ausgesprochen. Sieben weitere Menschen seien durch das Feuer verletzt worden.

Auch Kloster getroffen

Zusätzlich zu dem Angriff hätten mehrere Geschosse israelischer Panzer auch ein Kloster auf dem Kirchengelände getroffen, in dem mehr als 50 Menschen mit Behinderungen gewohnt hätten. Das Gebäude sei durch die Schäden nach einer Explosion und einem Brand nicht mehr bewohnbar. Die Menschen seien vertrieben worden, darunter auch einige, die Beatmungsgeräte zum Überleben bräuchten.

Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.

Eine britische Abgeordnete sagte dem Nachrichtensender BBC, in der Kirche suchten Verwandte von ihr gemeinsam mit Hunderten weiteren Zivilisten Schutz. Ihre Familie habe keinen Zugang zu Essen und Wasser und stehe "wenige Tage vor dem Tod", sagte Layla Moran. In Sozialen Medien beschrieb sie die Lage nach Kontakten mit ihrer Familie als "fürchterlich". Zwei Mitarbeiter der Kirche seien erschossen worden, und ihre Leichen lägen vor der Kirche, schrieb Moran auf X.

  

Im Gazastreifen lebten vor Kriegsbeginn etwa 2,2 Millionen Menschen. Die Bevölkerung ist fast ausschließlich muslimisch geprägt. Nach Kirchenangaben sind weniger als ein Prozent der Bevölkerung Christen.

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