Nahost-Konflikt

Israels Armee bombardiert Hisbollah-Stellungen im Libanon

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An der israelisch-libanesischen Grenze ist es erneut zu Gefechten gekommen.

Israelische Kampfjets hätten "Terrorinfrastruktur" der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen, teilte Israels Armee in der Nacht auf Dienstag mit. Israelische Soldaten hätten zudem einen "Eindringling" aus dem Gaza-Streifen erschossen, als dieser sich einer Festnahme widersetzte. Im Westjordanland sprengte die israelische Armee das Haus des stellvertretenden Hamas-Chefs, Saleh al-Arouri.

Zu den Zielen der Angriffe Israels im Libanon gehörten Waffen und Stellungen der Hisbollah. In den Tagen zuvor waren nach Angaben der Armee erneut Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. An der israelisch-libanesischen Grenze kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

Qassam-Brigaden beschießen israelische Truppen

Im Gaza-Streifen beschossen in der Nacht auf Dienstag die Qassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, nach eigenen Angaben die israelischen Streitkräfte im Norden und Süden. Kämpfer lieferten sich mit Maschinengewehren und Panzerabwehrraketen Gefechte mit israelischen Streitkräften, die "in die südliche Gaza-Achse eingedrungen" seien, hieß es in der Mitteilung. Die Kämpfer hätten auch zwei israelische Panzer und Planierraupen im Nordwesten des Gazastreifens mit Raketen beschossen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Daniel Hagari, teilte in der Nacht auf Dienstag auf Twitter (X) jedoch mit, man habe einen Eindringling aus dem Gaza-Streifen fünf Kilometer im Landesinneren gestellt und bei einem Festnahmeversuch erschossen. Der Vorfall ereignete sich an einer Kreuzung nahe des Kibbuz Re'im, in dessen Nähe sich am 7. Oktober das Massaker am Supernova-Festival ereignete, bei dem rund 260 Partybesucher getötet und zahlreiche weitere als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt wurden.

Neuerlicher Zwischenfall im Westjordanland

Auch aus dem Westjordanland wurde ein neuerlicher Zwischenfall gemeldet. Jüdische Siedler hätten in der Nacht auf Dienstag in einem Dorf südlich von Hebron ein Haus angezündet, hieß es bei Haaretz online. Das US-Außenministerium hatte Israel erst am Montag aufgefordert, die Gewalt jüdischer Siedler im besetzten Westjordanland gegen Palästinenser zu stoppen. Es müssten Maßnahmen zum Schutz der palästinensischen Einwohner getroffen werden.

Dienstagfrüh hat die israelische Armee im Westjordanland das Haus des stellvertretenden Hamas-Chefs Saleh al-Arouri in der Nähe von Ramallah gesprengt. Al-Arouri gilt als Gründungsmitglied der Qassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas, und als militärischer Befehlshaber der Hamas im Westjordanland. Videos der Sprengung wurden in den Sozialen Medien verbreitet.

Al-Arouri soll seit Jahren im Ausland leben

Laut der israelischen Tageszeitung Haaretz stand das Haus seit Jahren leer. Al-Arouri soll - wie die gesamte Hamas-Führungsriege - seit Jahren im Ausland leben. Vermutlich in der Türkei, im Libanon oder in Katar. Letzte Woche soll er sich laut einem der libanesischen Hisbollah nahestehenden TV-Sender mit dem Chef der Hisbollah, Hassan Nasrallah, sowie dem Chef der Terrororganisation Islamischer Jihad, Ziad Nahleh, getroffen haben, berichtete Haaretz.

Die USA wollen sich den international immer lauter werdenden Rufen nach einer Waffenruhe im Gaza-Streifen jedenfalls nicht anschließen. "Wir glauben nicht, dass eine Waffenruhe im Moment die richtige Antwort ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Montagabend. Stattdessen sollte über "Pausen" nachgedacht werden, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

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