Ganzes Land gesperrt

Italien am Rande des Corona-Kollaps

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Ganz Italien wurde zur „roten ¬Zone“ erklärt. Die Folgen des Shutdowns sind unabsehbar.

Rom. Italien ist mit einer Fläche von 300.000 Quadratkilometern das siebtgrößte und bezogen auf die 60 Millionen Einwohner das viertgrößte Land Europas. Die Abriegelung, die komplette Isolation und der umfassende Shutdown des Landes sind einzigartig in der Geschichte.

Revolten. Die Bevölkerung nimmt die gravierenden Maßnahmen teils mit Gleichmut, teils mit großem Widerwillen auf. In mehr als 30 Gefäng¬nissen des Landes führten die Einschränkungen der Besuche zu massiven Revolten. In der Straf¬anstalt der mittel¬italienischen Stadt Rieti plünderten Sträflinge die Krankenabteilung des Gefängnisses und nahmen Medikamente, vermutlich Methadon, ein. Drei Personen starben an einer Überdosis.

Panikkäufe. In Rom, der 3,5-Millionen-Metropole und Hauptstadt des Landes, brachen nach Bekanntwerden der nationalen Quarantäne panikartige Zustände aus: Tausende Bürger stürmten nachts die wenigen offenen Supermärkte aus Angst vor einer Lebensmittelknappheit. Viele halten die Vorsichtsmaßnahmen für übertrieben, die Angst um Jobs im Tourismus und vor dem Zusammenbruch des gesamten Wirtschaftssystems ist groß.

Steuerzahlungsstopp. Um die härtesten Folgen des Corona-Shutdowns zu mildern, beschließt die Regierung ein 10-
Milliarden-Euro-Wirtschaftspaket. Damit ¬sollen Unternehmen für Auftragseinbußen entschädigt werden. Eine weitere Maßnahme sieht die Aussetzung von Steuerzahlungen, Strom- und Gasrechnungen für Familien vor. Auch die Rückzahlung von Wohnungskrediten soll vorübergehend eingefroren werden.

Anstieg. Indes steigt die Zahl der Todesfälle in Italien weiterhin rasant an: Innerhalb eines Tages um 97 auf insgesamt 631 Corona-Tote.

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