NGO

Italien setzte Migranten-Rettungsschiff fest

Das Rettungsschiff Mediterranea der italienischen NGO "Mediterranea Saving Humans" ist am Montag von den italienischen Behörden im sizilianischen Hafen von Trapani festgesetzt worden. 

Dies teilte die Hilfsorganisation mit. Die Crew hatte eine Anweisung des italienischen Innenministeriums ignoriert: Statt den nordwestlichen Hafen von Genua anzulaufen, hatte das Schiff die zehn am Samstag geretteten Migranten im sizilianischen Trapani an Land gebracht.

Die Beschlagnahme erfolgte auf Grundlage eines Dekrets, das Innenminister Matteo Piantedosi im vergangenen Jahr erlassen hatte. Wie lange das Schiff festgehalten wird, ist noch unklar. Laut der NGO soll darüber der Präfekt von Trapani entscheiden.

NGO kritisiert italienische Regierung

Das Schiff hatte die Migranten vor der Küste der süditalienischen Insel Pantelleria aufgenommen und war daraufhin nach Trapani gefahren - entgegen der Anweisung, Genua anzulaufen. Rettungs-NGOs beklagen häufig, dass ihre Einsätze durch die Anordnungen der italienischen Regierung behindert würden, weit entfernte Häfen anzusteuern.

"Es ist unmenschlich, dass das Innenministerium uns zwingen will, noch drei weitere Tage auf See zu verbringen, um nach Genua zu fahren", hatte Missionsleiter Beppe Caccia in einer Presseaussendung betont.

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