Katastrophen-AKW Fukushima

IAEO: Situation weiterhin sehr ernst

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Der Zustand der Reaktorblöcke 1 bis 4 sei schlecht, aber einigermaßen stabil.

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Der Zustand des Patienten Fukushima ist sehr ernst, aber stabil. So könnte man die Statements der IAEO-Spitzenfunktionäre zusammenfassen, die bei der Pressekonferenz am Freitag in der Wiener UNO-City abgegeben worden sind. Die größte Sorge gelte weiterhin den Blöcken 1 bis 4; positiv bewertet wurde allerdings, dass es die Rettungskräfte geschafft hätten, Wasser in die Reaktorbehälter zu pumpen. Die Radioaktivität in den größeren Städten der Region sei jedenfalls "nicht gesundheitsgefährdend". Auf der Störfall-Skala INES stiegen die Blöcke 1 bis 3 von Stufe 4 auf 5.

Neue Fotos der Zerstörung im AKW Fukushima

Berge aus Schutt und Asche: Mehrere Videos vom Überflug über das havarierte Atomkraftwerk Fukushima eins zeigen das erschreckende Ausmaß der Zerstörung.

Die Aufnahmen wurden von Bord eines Hubschraubers gemacht und am Donnerstag von der Zeitung "Asahi Shinbun" ins Internet gestellt.

Zu sehen sind die völlig zerstörten Reaktoren der Atomanlage. Von den Gebäuden sind nur noch Trümmer zu sehen.



Graham Andrews, der IAEO-Generalsekretär Yukiya Amano vertritt, so lange dieser in Japan weilt, berichtete, dass sein Chef derzeit Gespräche mit dem japanischen Premierminister und auch mit dem Vizepräsidenten des AKW-Betreibers Tepco führe. Am Montag werde Amano nach seiner Rückkehr im Rahmen einer Pressekonferenz im IAEO-Zentrum in Wien Informationen von seiner Reise mitteilen.

Druck in Reaktoren stabil

Der aktuelle Wasserstand in Block 1 sei 1,7 Meter unter der Normalhöhe, das Wasser koche, der aufsteigende Dampf helfe bei der Kühlung der oberen, frei stehenden Abschnitte der Brennstäbe. Die Temperatur sei von 26,75 Grad am 15. März auf 89,8 Grad am 17. März angestiegen. In Block 2 habe sich der Wasserstand von 1,4 Meter unter normal von 15. bis 17. März stabilisiert. In Block 3 sei der Pegel auch stabil, liege jedoch fast zwei Meter unter dem Normalwert. Der Druck in allen drei Reaktorbehältern sei noch lange nicht normal, aber seit zwei Tagen einigermaßen stabil.

"Fukushima 50"

Von den "Fukushima 50", den Arbeitern im AKW, habe man keine Neuigkeiten, gehe jedoch davon aus, dass sie - trotz der körperlichen und psychischen Belastung - in Ordnung seien. Die höchsten Strahlungswerte am AKW-Gelände habe man am 15. März gemessen, da betrug die Radioaktivität nach den Explosionen und dem Ausbruch von Feuer zwölf Millisievert pro Stunde. Einige Stunden später sei dieser Wert auf acht mSv/h gesunken. Am 16. März, als Dampf und Rauch aus Block 3 entwichen sind, wurden elf mSv/h registriert.

Strahlungs-Messungen

Derzeit würden Messungen aus 47 Städten jede Stunde aktualisiert. Aus Ibaragi, einer Stadt rund 120 Kilometer von Fukushima entfernt, wurde am 15. März ein Höchstwert von 1,5 mSv/h sowie am 16. März 1,0 mSv/h gemeldet, diese aber jeweils nur ein paar Stunden lang. Diese Werte hätten laut IAEO keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit. In Togichi (140 km entfernt) betrug die Strahlung am 15. März für ein paar Stunden 1,4 mSv/h, in Tokio am 15. März 0,5 sowie 0,4 Millisievert pro Stunde am 16. März.

Fazit Graham Andrews: "Es gab keine dramatischen Veränderungen, das allein ist schon positiv." Dass Fukushima auf der INES-Skala von 4 auf 5 hinaufgestuft wurde, schien ihn und seine Kollegen kaum zu beunruhigen. "Viel wichtiger ist doch, dass Wasser in die Reaktoren gepumpt werden kann."

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