Trotz Kritik

Japan leitet wieder Fukushima-Wasser ins Meer

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In Japan ist die im In- und Ausland umstrittene Einleitung von aufbereitetem Kühlwasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima in den Pazifik fortgesetzt worden.  

Um 10.18 Uhr (Ortszeit, 3.18 Uhr MESZ) habe eine zweite Einleitung gereinigten Abwassers aus Fukushima begonnen, sagte ein Sprecher des Akw-Betreibers Tepco am Donnerstag. Wie bei der ersten Einleitung sollen auch diesmal etwa 7.800 Tonnen Wasser ins Meer fließen.

Japan hatte Ende August mit der Entsorgung des Fukushima-Kühlwassers im Meer begonnen. Sie endete am 11. September. Der erste Vorgang sei "wie geplant und auf sichere Weise" erfolgt, sagte Regierungssprecher Hirokazu Matsuno am Donnerstag vor Journalisten. Es seien keine Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Die Regierung werde die Ergebnisse der Messdaten sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene "in einer äußerst transparenten Weise kommunizieren".

Umstrittene Pläne

Insgesamt sollen nach im In- und Ausland umstrittenen japanischen Plänen über Jahrzehnte mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Kraftwerk in Fukushima ins Meer geleitet werden. Nach Angaben Tepcos sind alle radioaktiven Bestandteile außer Tritium zuvor aus dem Wasser gefiltert worden.

Die meisten Experten stimmen mit Japan überein, dass das Verfahren sicher ist. Die Umweltgruppe Greenpeace erklärte jedoch, dass der Filterprozess nicht funktioniere und große Mengen Radioaktivität in den Ozean freigesetzt würden.

Das japanische Vorhaben verärgert vor allem China. Peking erklärte, dass die Einleitung des Wassers den Ozean verseuche, und weitete am Donnerstag ein Importverbot für Meeresprodukte aus mehreren japanischen Regionen auf ganz Japan aus. Tokio verlangt von Peking die Rücknahme des Verbots.

Die japanische Ostküste war 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.

Das nun zur Einleitung in den Ozean vorgesehene Wasser wurde zur Kühlung der hochradioaktiven Reaktoren verwendet und mischte sich überdies mit Grund- und Regenwasser. Weil die Speicherkapazitäten für das Kühlwasser an Ort und Stelle nicht mehr ausreichen, wird dieses nun ins Meer geleitet.

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