Kreise: Lösegeld gefordert

Jemen: Österreicher von Stamm entführt

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Entführte werden angeblich in Ort nahe der Hauptstadt festgehalten.

Ein Österreicher und ein finnisches Pärchen, die in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa entführt wurden, werden von Stammesangehörigen festgehalten. Diese würden nun Lösegeld fordern. Das sagte ein Mitarbeiter des jemenitischen Innenministeriums, der anonym bleiben wollte, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Entführten sollen demnach in dem Ort Khawlan rund 20 Kilometer westlich von Sanaa festgehalten werden. Der 26-jährige Österreicher und seine finnischen Begleiter waren am Freitag in einem Geschäft in der Altstadt von Sanaa von Bewaffneten überfallen und fortgebracht worden.

Für die Angaben aus jemenitischen Regierungskreisen war zunächst keine Bestätigung zu erhalten. Das finnische Außenministerium teilte mit, es könne Angaben über die Entführung oder Lösegeldforderungen nicht bestätigen.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, dass die Sicherheitsbehörden die Al-Kaida hinter der Tat vermuteten. Demnach habe das Terrornetzwerk vor einigen Tagen gedroht, Ausländer zu entführen, um die Freilassung von inhaftierten Mitgliedern zu erwirken.

Entführungen im Jemen sind keine Seltenheit, die Sicherheitslage im 24-Millionen-Einwohnerland ist extrem brüchig. In den vergangenen 15 Jahren wurden laut Nachrichtenagentur AFP mehr als 200 Menschen entführt, meist von mächtigen Stämmen, die damit politische Forderungen an die Behörden durchsetzen wollten. Das Land im Süden der Arabischen Halbinsel gilt als Armenhaus Arabiens.

Für den Jemen gilt aufgrund der "unvorhersehbaren Sicherheitslage" von österreichsicher Seite schon seit längerem eine Reisewarnung. Zudem wird allen im Land befindlichen Österreichern "dringend empfohlen", aus dem Land zu reisen. Derzeit befindet sich laut Außenministerium "eine Handvoll" Österreicher im Jemen.

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