Interessierte können die Geschichte des US-Präsidenten satirisch aufgearbeitet in London erleben.
Sein Staatsbesuch in Großbritannien lässt weiter auf sich warten, doch wenigstens auf einer Londoner Bühne ist Donald Trump bereits präsent. Der US-Präsident ist seit Mittwoch der Held des satirischen Stücks "Trump the Musical" im Waterloo East Theatre. Neben Trump geht es dabei um den Austritt Großbritanniens aus der EU und die Konsequenzen.
Das Stück spielt in der Ära nach dem Brexit: Der Populist Nigel Farage hat die Queen ins Gefängnis geworfen und sitzt nun selbst auf dem Thron, doch das Geld ist knapp und deshalb will er Schottland an Trump verkaufen. Dieser verbringt seine Zeit auf der Toilette, wo er fleißig Lügen twittert und mit seinem Smartphone "Bälle abschlägt, die dann die Medien suchen müssen". Währenddessen schluchzt Wladimir Putin, gespielt von einer Frau, über seine vergebliche Liebesmüh mit dem US-Präsidenten.
Selbe Gruppe sorgte mit Johnson-Musical für Wirbel
Hinter dem satirischen Musical steht eine junge Truppe namens Blowfish Theatre, die bereits im vergangenen Jahr mit "Boris the Musical" über den britischen Außenminister Boris Johnson für Furore gesorgt hatte. Beide für ihre unsteten Positionen berüchtigten Politiker werden von dem jungen Schauspieler David Burchhardt verkörpert.
Um in Trumps Rolle zu schlüpfen, habe er sich "unzählige Videos mit ihm" angesehen, sagt der 24-Jährige. Dies sei "ziemlich mühselig" gewesen: Um Trump imitieren zu können, habe er versucht, sich in seine "Denkweise" einzufühlen - und das "war genauso kompliziert wie eine Analyse von Shakespeares Texten", sagt Burchhardt mit einem Augenzwinkern.
"Die Welt nimmt gerade eine seltsame Wendung, und wir denken, am besten wir lachen darüber", beschreibt der künstlerische Co-Leiter Laurence Peacock das Motiv für das Musical. Ihm und seinem Team gehe es vor allem darum, dass das Publikum Spaß habe. Nach ihren Auftritten in London will die Truppe ab der kommenden Woche mit "Trump the Musical" durch England touren.