Hambacher Forst

Journalist stürzt bei Hambach-Protest von Hängebrücke - tot

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Keine Räumung an der Unglücksstelle.

Während der großen Räumungsaktion im rheinischen Braunkohlerevier Hambacher Forst ist ein Journalist abgestürzt und hat tödliche Verletzungen erlitten. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei dem Todesopfer "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um einen Journalisten. Er stürzte demnach aus größerer Höhe im Bereich eines Baumhauses ab.

Zu dem Zeitpunkt fanden an der Unglücksstelle keine Polizeimaßnahmen im Zusammenhang mit der Räumung des Waldgebiets statt, wie die Polizei weiter mitteilte. Der Mann war durch eine Hängebrücke gebrochen und etwa 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Alle Arbeiten zur Räumung im Hambacher Forst seien sofort eingestellt worden.

Junger Journalist dokumentierte Protest

Bei dem Toten handle sich um einen jungen Journalisten, der seit längerem das Leben der Aktivisten in den Baumhäusern dokumentierte, sagte ein Polizeisprecher. Rettungs- und Polizeikräfte hätten Erste Hilfe geleistet, hätten den Mann aber nicht mehr retten können.
 
"Wir bedauern den tragischen Unfall", teilte die Polizei mit. Das Unglück ereignete sich am siebenten Tag des großangelegten Polizeieinsatzes, mit dem derzeit Baumhäuser von Klimaaktivisten im Hambacher Forst westlich von Köln geräumt werden. Bis zum Mittwochnachmittag waren 39 der gut 50 von Klimaschützern errichteten Baumhäuser geräumt.
 
Ein Teil des zwischen Aachen und Köln gelegenen Hambacher Forsts ist seit sechs Jahren von Umweltschützern besetzt. In bis zu 25 Metern Höhe haben Aktivisten Baumhäuser errichtet . Der Energiekonzern und Tagebaubetreiber RWE will Mitte Oktober mit der Rodung eines weiteren Waldstücks beginnen, um seinen angrenzenden Braunkohletagebau Hambach zu erweitern. Umweltschützer wollen dies verhindern und fordern ein Ende der Kohleverstromung.
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