Eine 21-jährige Aktivistin wollte die Abschiebung eines Afghanen verhindern.
Eine junge Schwedin hatte im Sommer ein Flugzeug gestoppt, mit dem ein 52-jähriger Afghane aus Göteborg abgeschoben werden sollte. Die Studentin Elin Ersson weigerte sich, sich auf ihren Platz zu setzen, so dass das Flugzeug nicht abheben konnte. Ihre Aktion teilte sie mit einem Live-Video auf Facebook.
Darin erklärt die Studentin, dass sie den Aufforderungen des Personals erst dann Folge leisten wolle, wenn der Afghane das Flugzeug verlassen habe. Sie begehe damit kein Verbrechen, betonte sie. Ihr Protest hatte zumindest vorübergehend Erfolg: Der Mann durfte aussteigen und auch Ersson wurde aus dem Flugzeug begleitet. Nur einen Tag später wurde der Afghane dann aber mit einem anderen Flieger abgeschoben.
Die Aktion hat für Elin Ersson nun auch ein juristisches Nachspiel. Die Behörden in Göteborg sprachen von einer „objektiven Straftat“ und wollen nun Anklage erheben. Der 21-Jährigen wird ein Verstoß gegen das Luftfahrtgesetz vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr sogar sechs Monate Gefängnis.