Vor Millionen Jahren

Kamele lebten in der Arktis

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Führende Wissenschaftler haben versteinerte Knochen analysiert.

Haben vor einigen Millionen Jahren Kamele in der Arktis gelebt? Davon gehen Wissenschafter des Naturkundemuseums in der kanadischen Stadt Ottawa in einer neuen Studie aus. Die Forscher analysierten eine Knochen-Fossilie, die auf der Ellesmere-Insel in der kanadischen Arktis gefunden wurde. Die darin enthaltenen Proteine beweisen nach ihren Angaben, dass der Knochen von einem Kamel stammt. Das Ellesmere-Kamel sei das "nördlichste" bekannte Exemplar dieser Art, heißt es in der Studie, die am Dienstag in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

Aufgrund der Ablagerungen im Boden kommen die Biologen zu dem Schluss, dass das fragliche Kamel vor rund 3,5 Millionen Jahren gelebt habe. Zu dieser Zeit seien die Temperaturen der im Nordwesten von Grönland gelegenen Ellesmere-Insel um zwei bis drei Grad Celsius höher gewesen als heute, heben die Wissenschafter hervor. Im Jahresdurchschnitt sei die Temperatur "geringfügig unter dem Gefrierpunkt" gelegen. Zudem sei die Insel, die heute Ödland sei, damals von dichten Wäldern bedeckt gewesen.

Die Ergebnisse der Studie untermauern die Annahme, wonach der Urgroßvater der heutigen Kamele nicht aus der Sahara, dem Persischen Golf oder aus Asien stammte, sondern aus Nordamerika. Dort sei diese Art vor rund 45 Millionen Jahren entstanden, meinen die Forscher. Später seien durch Mutationen neue Kamelarten hinzugekommen.

Von Nordamerika gelangte ein Teil der Urkamele nach Überzeugung der kanadischen Forscher nach Asien - über die Beringstraße, die damals eine schmale Brücke bildete. Vor rund fünf Millionen Jahren waren der Studie zufolge zwei Arten dominierend: Die Vorfahren des heutigen Kamels, die nach Eurasien ausgewandert seien, und die Vorfahren von Lamas und Alpakas, die nach Südamerika gelangt seien.

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