Weiterer Fehlschlag

Kampf gegen Ölpest wird zur Pannenserie

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Ein neuerlicher Versuch, das Loch zu schließen, musste verschoben werden.

Das im Golf von Mexiko sprudelnde Bohrloch kann frühestens Anfang nächster Woche mit einer "Schlammkanone" beschossen werden, um es auf diesem Wege provisorisch zu schließen. Ein ursprünglich für Sonntag vorgesehener erster Anlauf habe verschoben werden müssen. Zunächst müsse die erforderliche Ausrüstung mit Hilfe von Unterwasserrobotern in Position gebracht werden. Die günstigste Prognose für den Start der "ziemlich komplexen Operation" - genannt "Top Kill" - sei "möglicherweise Dienstag", sagte BP-Einsatzleiter Doug Suttles.

Experten warnen
Bei der sogenannten Top Kill-Methode wird das Bohrloch unter hohem Druck mit großen Mengen eines Spezialschlamms beschossen. So soll es abgedichtet werden, bevor es anschließend mit Zement versiegelt würde. BP erwägt zudem, den "Top Kill" mit einer weiteren Methode zu kombinieren, die von Experten "Junk Shot" genannt wird. Dabei werden unter anderem Gummiteile ebenfalls unter hohem Druck in das "Blow-out-Preventer" genannte Sicherheitsventil gepresst, das bei dem Untergang der Ölplattform "Deepwater Horizon" versagt hatte. Experten warnen, dass ein Fehlschlag des "Junk Shot" das Ventil weiter beschädigen könne und so die Ölaustrittsmenge am Meeresgrund beträchtlich zunehmen könne.

Weniger Öl wird abgepumpt
Unterdessen wurde bekannt, dass BP weit weniger Öl abpumpen kann als bisher angenommen. Derzeit könnten über ein dünnes Rohr täglich nur 2.200 Barrel Öl aus der Tiefe abgeleitet werden, sagte Unternehmenssprecher John Curry am Freitag. Am Vortag hatte der Konzern noch von rund 5.000 Barrel Öl pro Tag gesprochen. Die hohe Differenz erklärte Curry mit dem unterschiedlichen Druck am Bohrleck und den Schwierigkeiten bei den Messungen.

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