Dafür sollen mehr kanadische Soldaten kurdische Kämpfer ausbilden.
Kanada stoppt die innenpolitisch heftig umstrittenen Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. Ministerpräsident Justin Trudeau kündigte am Montag an, die Einsätze der sechs Kampfflugzeuge würden bis zum 22. Februar beendet. Zwei Aufklärungsmaschinen sowie ein Tankflugzeug würden aber in der Region bleiben.
"Sie brauchen unsere Hilfe"
Zudem sollen mehr kanadische Soldaten kurdische Kämpfer im Nordirak ausbilden. Die Zahl steigt nach Regierungsangaben von bisher 70 auf etwa 200. "Die Menschen, die täglich vom IS terrorisiert werden, brauchen nicht unsere Rache. Sie brauchen unsere Hilfe", sagte Trudeau.
Ablehnung von Auslandseinsätzen
Im Wahlkampf hatten Trudeau versprochen, die Luftangriffe einzustellen und damit eine Entscheidung der konservativen Vorgängerregierung zurückzunehmen. Nach einem zehnjährigen Engagement in Afghanistan lehnen viele Kanadier Auslandseinsätze ihrer Armee ab. Am Hindukusch kamen 158 kanadische Soldaten ums Leben. Der Einsatz wurde 2011 abgeschlossen.
Nach dem Ende des Kampfeinsatzes dürfte das Engagement der kanadischen Armee dem von Deutschland ähneln. Auch die deutsche Bundeswehr bildet kurdische Peshmerga-Einheiten im Irak aus und unterstützt die Luftangriffe der von den USA angeführten internationalen Anti-IS-Koalition mit Aufklärungs- und Tankflugzeugen.