Zwei Krankenschwestern beschuldigen einen Schönheitschirurgen, seine narkotisierte Patientin im OP-Saal sexuell missbraucht zu haben. Der Arzt sitzt nun in U-Haft.
Wie die spanische Tageszeitung "El Pais" berichtet, bemerkten eine Krankenschwester und ihre Assistentin während einer rund vierstündigen Schönheitsoperation im Murcia ungewöhnliche Szenen im OP-Saal. Der Chirurg soll wiederholt rhythmische Beckenbewegungen gemacht haben, die sich aus medizinischer Sicht nicht erklären lassen. Zudem ließ er die OP-Tür schließen, positionierte die Patientin auffällig um und übernahm Tätigkeiten, die sonst dem Pflegepersonal obliegen. Eine der Frauen filmte die Szene heimlich mit ihrem Handy.
Schockierende Details
Laut Aussagen der beiden Zeuginnen stoppte der Arzt seine Bewegungen erst, als der Anästhesist den Raum betrat. Nach dem Eingriff zog er sich hinter einer Säule hastig um. Die Pflegerinnen berichteten später von "sichtbaren Spuren", die ihren Verdacht erhärteten. Nachdem sie die Videos gesichtet hatten, informierten sie umgehend die Krankenhausleitung. Auch Abfälle wurden aus dem OP-Saal gesichert, aus denen die Polizei biologische Proben entnahm.
Anzeige und Fluchtgefahr
Die betroffene Patientin selbst konnte sich an nichts erinnern und steht wenig überraschend unter Schock. Inzwischen hat eine weitere Frau Anzeige gegen denselben Arzt erstattet. Wegen möglicher Fluchtpläne ins Ausland ordnete ein Gericht eine Untersuchungshaft an. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.