Am 14. Dezember hätte die Kirche „Königin der Apostel“ im Pallottihaus in Wien-Hietzing profanisiert werden sollen. Jetzt hat der Orden bekannt gegeben, dass der Termin auf 1. März 2026 verschoben worden sei. Über die Zeit danach gibt es verschiedene Meinungen.
Rund 800 Unterschriften gegen die Schließung der Kirche wurden gesammelt. Dass der Termin nun verschoben wurde, sieht man als Erfolg. Aber es müsse das Ziel sein, dass die Kirche auch danach weiter bestehen bleibe, hieß es seitens der Unterstützer für den Erhalt. Auch die Bezirksvorstehung hatte mit dem Orden Kontakt aufgenommen.
Der Orden zeigte sich davon durchaus beeindruckt: „Wir nehmen die vielen Rückmeldungen und Reaktionen der Gläubigen, die im Pallottihaus Heimat gefunden haben, ernst“, so Vizeprovinzial Björn Schacknies in einer Aussendung. Die Verbundenheit der Menschen mit der Kirche des Pallottihauses habe den Orden berührt. Der Termin sei daher aus Rücksicht auf die Gottesdienstgemeinde verschoben worden, die seit Jahren im Pallottihaus ihre geistliche Heimat gefunden habe.
Rückzug ist "unumgänglich“
Am Entschluss, die Kirche aufzugeben, will der Orden aber festhalten. Die Aufgabe der Kirche falle auch der Pallottinergemeinschaft nicht leicht. Aber in Wien lebe seit längerem nur noch ein Pallottiner, der die rund 100 Mitglieder der Gottesdienstgemeinde betreut und demnächst 80 Jahre alt werde. Die alternde Gemeinschaft und der Mangel an Nachwuchs würden strukturelle Veränderungen notwendig machen.
Die Auflösung der Niederlassung in Wien sei beschlossene Sache. Das Provinzkapitel habe im Vorjahr entschieden, die Aktivitäten des Ordens auf vier Standorte zu konzentrieren. Das 1960 geweihte Pallottihaus wird derzeit generalsaniert. Die künftige Verwendung ist noch offen, ausgeschlossen sei aber eine pastorale Nutzung.