Verhandlungen mit Madrid

Katalonien will zweimonatigen Aufschub

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Regionalpräsident Puigdemont weicht dem Ultimatum Rajoys aus.

Die katalanische Regionalregierung hat der Zentralregierung in Madrid einen zweimonatigen Aufschub der Unabhängigkeitserklärung für Verhandlungen vorgeschlagen. Dies geht aus einem Schreiben von Regionalpräsident Carles Puigdemont an den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy hervor, das am Montag veröffentlicht wurde. Rajoy hatte Puigdemont ein Ultimatum bis Montag 10 Uhr gesetzt.
 
Der konservative spanische Ministerpräsident hatte Puigdemont aufgefordert, sich bis zu diesem Termin eindeutig dazu zu äußern, ob er am vergangenen Dienstag die Unabhängigkeit der nordostspanischen Region erklärt hatte oder nicht. Bei einer zustimmenden Antwort hatte Rajoy die Aussetzung der katalanischen Autonomie nach Artikel 155 der Verfassung angedroht.
 
Puigdemont äußerte sich in seinem zweiseitigen Brief ausweichend. Er schreibt zwar davon, dass sich Katalonien seit dem Referendum vom 1. Oktober "auf dem Weg in Richtung eines unabhängigen Staates im europäischen Rahmen" befinde, zeigte sich aber auch bereit zu einer Lösung im Dialog. Auf diesen wolle Barcelona "in den kommenden zwei Monaten das Hauptaugenmerk legen", betonte Puigdemont.
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