Katastrophe in Japan

Mehr als 18.000 Tote befürchtet

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Mehr als 8.800 Leichen wurden bisher geborgen und identifiziert.

Die japanische Polizei rechnet inzwischen mit mehr als 18.000 Toten durch die Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom 11. März. Bisher wurden mehr als 8.800 Leichen geborgen und identifiziert. 12.654 Menschen gelten noch als vermisst, wie die Nationale Polizeibehörde am Montag mitteilte.

Allein 15.000 Opfer in Miyagi befürchtet
Ein Sprecher der Polizei der Präfektur Miyagi sagte, allein in seinem Bereich rechne man mit mehr als 15.000 Toten. Sprecher anderer verwüsteter Regionen wollten keine Schätzung über die Zahl der Toten abgeben, bestätigten aber, dass bei ihnen bisher fast 3.400 Leichen geborgen worden seien.

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Japan nach dem Beben

So funktioniert der Heli-Einsatz

Militärhubschrauber schütten Meereswasser über dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima Eins in Japan aus. Die Brennstäbe in den beschädigten Reaktoren sollen damit gekühlt und eine Kernschmelze verhindert werden.

Die Hubschrauber fliegen in 90 Meter Höhe über den Reaktor. Aus dieser Höhe ist die Trefferwahrscheinlichkeit noch hoch und die Strahlenbelastung relativ gering. Wegen der starken Radioaktivität dürfen die Piloten nicht über dem Kraftwerk kreisen.

Japanische Soldaten dürfen laut Gesetz einer Strahlenbelastung von höchstens 100 Millisievert pro Stunde ausgesetzt sein. Am Mittwoch durfte nicht geflogen werden, da 250 Millisievert über dem Reaktor gemessen worden waren. Am Donnerstag sank die Belastung auf 87 Millisievert in einer Höhe von 90 Metern.

Ein Einsatz soll nicht länger als 40 Minuten dauern, damit die Strahlenbelastung für die Einsatzkräfte nicht zu groß wird.

Der Boden der Hubschrauber ist mit einer Bleiplatte verstärkt, um die Besatzung vor der Strahlung zu schützen. Pro Ladung können 7,5 Tonnen Wasser transportiert werden. Das Kühlbecken eines Reaktors fasst 2.000 Tonnen.

Das japanische Militär setzt zwei Transport-Helikopter des Typs Ch-47 Chinook vom US-Hersteller Boeing ein. Die Hubschrauber mit Tandem-Rotor transportieren normalerweise schwere Lasten für Militäreinsätze. Die Maschinen werden auch für Evakuierungen, Brandbekämpfung und Katastrophenhilfe eingesetzt.