Ringen um Wintertourismus

Kein Skifahren bis Jänner in Frankreich schon fix: Folgt jetzt EU-weites Verbot?

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Italien brachte den Stein ins Rollen. Jetzt ziehen immer mehr Länder nach. In Österreich stößt der Vorschlag eines Ski-Verbots bis nach Weihnachten auf wenig Gegenliebe.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nachdem Italien mit einer Forderung eines europaweiten Ski-Verbots bis Jänner für Aufregung sorgte und auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich dafür aussprach, zieht nun das nächste EU-Land nach. Französische Wintersportorte können erst Ende des Jahres wiedereröffnet werden. Das sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Dienstag in einer Fernsehansprache an die Nation angesichts der von Italien angestoßenen Debatte zur Schließung von Skigebieten zu Weihnachten wegen der Coronavirus-Pandemie.

"Die Regierung hat Gespräche mit der Industrie geführt, aber es scheint unmöglich, eine Wiedereröffnung für die Feierlichkeiten zum Jahresende in Betracht zu ziehen", sagte Macron und fügte hinzu, dass eine Wiedereröffnung im Jänner unter guten Bedingungen und in Abstimmung mit anderen europäischen Ländern vorzuziehen wäre.

Wenig Freude mit dem Vorstoß aus Rom hat Österreich. Finanzminister Gernot Blümel und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) forderten am Dienstag Geld aus Brüssel, sollte es zu einem Skiverbot zu Weihnachten kommen. "Wenn die EU tatsächlich vorgibt, dass die Skigebiete geschlossen bleiben müssen, dann bedeutet das Kosten von bis zu 2 Mrd. Euro. Wenn die EU das wirklich will, dann muss sie dafür auch bezahlen", so Blümel. Der FInanzminister schlägt dafür entweder Direkt-Überweisungen an den Bund, die dann an die betroffenen Unternehmen verteilt würden oder eine Reduktion der österreichischen EU-Zahlungen um diesen Betrag vor. 

"Ich kann dem italienischen Vorstoß nichts abgewinnen", sagte auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). "Winterurlaub in Österreich wird sicher sein. Unsere Betriebe haben bereits umfassende Sicherheitskonzepte für den Skiurlaub, Apres Ski wird es beispielsweise heuer nicht geben", versicherte sie. Tourismus und Gastronomie seien nicht für die hohen Infektionszahlen verantwortlich, nahm sie ihre Branchen in Schutz.



 

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