Hatice Cengiz (36) wartete vor dem Saudi-Konsulat, als Jamal Khashoggi (56) ermordet wurde.
Istanbul. Sie steht unter Polizeischutz: Hatice Cengiz, Türkin, Verlobte des ermordeten und zerstückelten Journalisten Jamal Khashoggi. „Ich kann nicht schlafen, nicht essen“, schreibt sie. Am 2. Oktober ist sie mit ihrem zukünftigen Ehemann zum saudischen Konsulat in Istanbul gefahren. Er wollte seine Scheidungspapiere abholen, um Hatice heiraten zu können: „Heiter war er“, formuliert sie in der N. Y. Times: „Er hatte keine Ahnung, was kommt. Er wusste nur, dass er um 13 Uhr dort sein sollte.“
iPhone
Bevor Jamal um 13.14 Uhr das Konsulat betrat, gab er ihr sein iPhone, dasdiesesSein Smartphone war mit seiner Apple Watch synchronisiert war. Diese zeichnete den Mord und die Zerstückelung der Leiche durch ein Killerkommando (siehe rechts) auf, sendete die Daten in die Cloud.
Alarm. Drei Stunden wartete Hatice vor dem Konsulat. Dann, um vier, fragte sie den Portier: „Wo ist mein Mann?“. „Da ist niemand mehr drin“, war die Antwort. Hatice informierte die Polizei.
Heute schreibt sie: „Wenn die Behauptungen wahr sind und Jamal von Laufburschen von (Kronprinz) Mohammed bin Salman ermordet wurde, ist er ein Märtyrer.“ Und weiter: „Eine Verurteilung der Täter ist nicht genug. SieDie Menschen müssen, unabhängig von ihren politischen Positionen zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden.“
Leiche
Derzeit suchen die türkischen Behörden nach der zerstückelten Leiche Khashoggis. Sie wurde wohl nahe Istanbul in einem Wald vergraben
Der Schlächter: Er zersägte das Opfer
Gerichtsmediziner Salah Muhammed Tubaigy (47) soll laut türkischen Berichten der Kille von Khashoggi sein. Ein Informant schildert, wie der Mediziner aus Saudi-Arabien Khashoggi nach sieben Minuten Folter getötet haben soll. Zuerst soll er ihm die Finger abgetrennt, dann bei lebendigem Leib den Körper zersägt haben. Währenddessen, so der Informant, soll er über Kopfhörer Musik gehört haben – um die Schreie nicht zu hören.
Tubaigy machte seinen Doktor an der Universität von Glasgow, wurde dann Forensiker beim Saudi-Geheimdienst.
Trump lobt Gewalt an Journalisten
US-Präsident Trump half Republikaner im Wahlkampf, der Journalisten verprügelte.
Nächster Aufreger: "Solche Leute mag ich!"
Missoula. Nach dem grauenhaften Mord am saudi-arabischen Kolumnisten Jamal Khashoggi (oben) sorgen jetzt skandalöse Aussagen von Donald Trump für Aufregung: Der US-Präsident bewunderte bei einem Wahlkampfauftritt für die Zwischenwahlen Montana-Kandidat Greg Gianforte, da er im Mai einen Reporter des Guardian verprügelte. „Ich habe gehört, dass er einen Journalisten versohlte“, feixte Trump vor grölenden Anhängern: „Solche Leute mag ich!“ Gianforte wurde damals wegen Tätlichkeit belangt und musste zur Therapie.