Kinderrechtsorganisation warnt vor einer Hungerkatastrophe.
Während vermeintliche Verantwortungsträger in Brüssel sich schwer einigen können, steht den Menschen in Syrien eine Hungerkatastrophe bevor. Die Kinderrechtsorganisation Save the Children hat einen schockierenden Bericht veröffentlicht. 250.000 Kindern leiden in den belagerten Gebieten Hunger und müssen teilweise von Tierfutter ernährt werden.
Todeslager
„Es ist ein Gefängnis im freien Himmel“, beschreibt die Organisation die Lage vor Ort. Das Vorstandsmitglied Bidjan Nashat beklagt eine tragische Situation in den sogenannten „Todeslagern“: „In weiten Teilen Syriens sterben Kinder aufgrund von akutem Mangel an Nahrungsmitteln und dringend benötigten Medikamenten, obwohl nur ein paar Kilometer entfernt die Warenhäuser mit Hilfsgütern gefüllt sind.“ Die Kinder würden einen hohen Preis für die Untätigkeit der Weltgemeinschaft bezahlen, so Nashat weiter.
OP bei Kerzenlicht
Der Bericht „Kindheit in Trümmern. Leben und Sterben in den belagerten Gebieten Syriens“ gibt einen umfangreichen Überblick von der Situation der Einheimischen. Dafür wurden 126 Eltern mit Kindern befragt. Neben der Tatsache, dass Kinder von Tierfutter leben müssen, werden chirurgische Eingriffe aufgrund Strommangels bei Kerzenlicht vorgenommen und Wasserschläuche für die Beatmung genutzt. Medikamente und Verbandszeug sind kaum vorhanden. Ein Drittel der Befragten gibt an, nicht einmal eine Mahlzeit pro Tag bezahlen zu können. Viele Kinder sind bereits an Lebensmittelvergiftungen und Mangelernährung gestorben.
Krankheiten machen sich breit. Sowohl Kinder als auch Erwachsene leiden an Durchfallerkrankungen und Atemwegsinfekten. Obwohl die Internationale Hilfsgemeinschaft in den letzten fünf Jahren Hilfe versprochen hat, habe sich die Lage weiter verschlechtert, beklagt Save the Children.