Frühchen-Drama

Kinderkrankenschwester als Todesengel?

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Hat eine Mitarbeiterin der Uniklinik mehrere Babys auf dem Gewissen?

Der Verdacht erhärtet sich, dass an der Uniklinik Marburg ein Todesengel am Werk war. Ist es wirklich möglich, dass eine Kinderkrankenschwester für den Tod mehrerer Neugeborener verantwortlich ist?

Heute Morgen soll nun ein Baby exhumiert wird, das vor einigen Wochen auf der Intensivstation der Kinderklinik verstorben ist. Es wird sich herausstellen, ob dieses, und möglicherweise auch noch andere Kinder, vorsätzlich getötet wurden.

Narkosemittel
Schon am Montag sorgte eine Meldung der Staatsanwaltschaft für Entsetzen, die besagte, dass bei einem Frühgeborenen Narkosemittel im Blut gefunden wurde (oe24.at berichtete). 

In diesem Fall hätten die Untersuchungen "nicht erklärbare, erhöhte Werte eines Narkosemittels im Blut eines 30 Tage alten Mädchens" ergeben. Eine Mitarbeiterin der Klinik sei daraufhin festgenommen worden - sie sitzt in U-Haft wegen Verdachts auf versuchten Totschlag. Das kleine Mädchen habe sich von den Strapazen wieder erholt und sei inzwischen "stabil".

Kinderkrankenschwester
Laut Informationen der BILD-Zeitung soll es sich bei der Klinikmitarbeiterin um die Kinderkrankenschwester Elena W. handeln. Die Frau soll vor drei Jahren ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Daraufhin habe sie ihre erste Stelle in der Kinderklinik angetreten. Ermittler vermuten nun, dass Elena W. für einige Baby-Todesfälle verantwortlich sein könnte.

Hieß es am Montag noch, dass sich der "Gesundheitszustand des Babys verschlechterte", weiß man nun laut BILD, dass die plötzliche Erkrankung des Säuglings dazu geführt hatte, dass das Mädchen auf der Intensivstation wiederbelebt werden musste.

Narkosemittel
In den darauffolgenden Untersuchungen konnten durch eine Urinprobe des Mädchens zwei Substanzen festgestellt werden, die auf ein Narkosemittel zurückzuführen sind. Komischerweise war kurz zuvor ein Medikament, das die beiden Substanzen beinhaltet, als verschwunden gemeldet worden.

Die Kinderkrankenschwester geriet daraufhin schnell unter Tatverdacht und wurde vernommen. Kurze Zeit später folgte die Festnahme. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft, die von einer vorsätzlichen Vergiftung ausgeht, wegen des Motivs. Denn Elena W. hätte zwar Aussagen gemacht, die Tat aber nicht gestanden.

Exhumierung
Oberstaatsanwältin Ute Sehlbach-Schellenberg meinte am Montag, dass die Untersuchungen laufen würden und die Ermittlungen noch Zeit bräuchten. Nun soll doch schon heute das erste Kind exhumiert werden - ein Baby, das vor wenigen Wochen in der Kinderklinik verstarb.

Unklar ist zurzeit noch, wie viele Kinder die Staatsanwaltschaft noch exhumieren wird. Möglicherweise müssen alle Todesfälle der letzten drei Jahre in der Kinderklinik untersucht werden.

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