TV-Komiker Jimmy Morales bekam in der ersten Runde die meisten Stimme.
Offenbar als Folge des Korruptionsskandals um Guatemalas Ex-Staatschef Otto Perez hat ein Politik-Neuling die erste Runde der Präsidentschaftswahl in dem zentralamerikanischen Land gewonnen. Nach Auszählung von knapp einem Drittel der abgegebenen Stimmen lag der Fernsehkomiker Jimmy Morales am Sonntag bei einem Stimmenanteil von 25,82 Prozent, so das Oberste Wahlgericht in Guatemala-Stadt.
Stichwahl
Damit dürfte der 46-jährige Politikneuling von der nationalistischen Partei FCN-Nacion am 25. Oktober in die Stichwahl gegen den Unternehmer Manuel Baldizon gehen. Der 45-jährige Kandidat der konservativen Partei Demokratische Freiheit (Lider) kam den vorläufigen Angaben zufolge auf 19,69 Prozent.
Mehr als 7,5 Millionen Wähler waren aufgerufen, sich an der Wahl des neuen Staatsoberhauptes zu beteiligen. Insgesamt 14 Kandidaten stellten sich zur Wahl. Neben dem Präsidenten wählten die Guatemalteken 158 Kongressabgeordnete, 338 Bürgermeister und 20 Abgeordnete des Mittelamerikanischen Parlaments, das länderübergreifend für die ganze Region zuständig ist.
Morales gilt in der Bevölkerung als Alternative zu den etablierten Politikern. Das Vertrauen der Guatemalteken in ihre Politiker ist tief erschüttert. Erst am Donnerstag war der im Mittelpunkt eines Korruptionsskandals stehende bisherige Staatschef Perez zurückgetreten und in Untersuchungshaft genommen worden. Staatsanwaltschaft und UN-Ermittler beschuldigen ihn, ein führender Kopf eines Korruptionsnetzwerks zu sein. Dieses soll Importfirmen gegen Schmiergelder Einfuhrzölle in Millionenhöhe erlassen haben.