Die Amerikanerin Brittany Maynard zog einen Tod in Würde den Krebs-Höllenqualen vor.
Die Todespillen lagen seit Wochen in einem sicheren Versteck. Die Amerikanerin Brittany Maynard (†29) hatte sie zur Seite gelegt, während sich ein aggressiver Tumor immer tiefer ins Gehirn fraß. Maynard hatte nur mehr wenige Wochen zu leben. Statt den Qualen brutaler Chemo- und Strahlentherapien, die ihre Kopfhaut verbrannt hätten, wollte sie in Würde sterben. Friedlich, schmerzlos, im Kreis ihrer Familie. Das hatte sie in Internet-Videos angekündigt – und die Welt aufgewühlt. Zehn Millionen Menschen sahen auf Youtube zu.
Abschied: »Leb wohl Welt, seid nett zueinander …«
Todes-Mix. Am Samstag holte Brittany die legal unter den liberalen Sterbehilfe-Gesetzen des US-Staates Oregon von einem Arzt verschriebenen Pillen aus dem Versteck. Sie schluckte sie. An ihrem Todesbett jene Menschen, die sie am meisten liebte: ihr Mann Daniel Diaz, ihre Mutter Debbie Ziegler, ihr Stiefvater Gary Holmes und ihre beste Freundin. Sie schlief friedlich ein. So wie sie es wollte.
„Lebt wohl meine Freunde“, hatte sich die zur Sterbehilfe-Advokatin gewandelte Krebskranke auf Facebook davor verabschiedet: „Heute ist der Tag, an dem ich in Würde sterben will, angesichts der tödlichen Krankheit, dieses furchtbaren Gehirntumors, der mir schon so viel genommen hat – und mir noch so viel mehr genommen hätte.“
Tränen in Video, dann schlief sie friedlich ein
Krebs-Schock. Und: „Leb wohl Welt. Verbreitet positive Energie. Seid nett zueinander …“ In einem Video weint sie: „Ich bin ein Einzelkind, ich hoffe, meine Mutter bricht nicht zusammen.“ Für ihren Mann wünschte sie sich eine Familie, die sie ihm nicht geben konnte.
2013 hatte Maynard die Schockdiagnose erhalten: Glioblastom, ein schnell wachsender Hirnkrebs. Ärzte gaben ihr nur mehr wenige – qualvolle – Monate. Schmerzen, Lähmungen, Sprachverlust, Dämmerzustand. Sie entschied, „anders“ zu sterben.