Mit 100 Booten

Kreuzfahrttourismus: Krawalle in Venedig

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Die Demonstranten befürchten Umweltschäden für die Lagungenstadt.

Venedig rebelliert gegen die "Invasion" von Kreuzfahrtschiffen. Rund 100 Boote haben sich am Sonntag an einer Protestkundgebung in Venedig gegen die Kreuzfahrtschiffe in der Lagune beteiligt. Die Demonstranten an Bord ihrer Boote versammelten sich im Becken vor dem San Basilio-Kai und skandierten Slogans gegen die großen Schiffe, die ihrer Ansicht nach die Lagune gefährden.

Hunderte Menschen versammelten sich entlang dem Giudecca-Kanal, um die Protestaktion zu beobachten. Starker Wind und Regen erschwerten die Demonstration. Bereits am Vormittag hatten mehrere Hundert Demonstranten für den Ausschluss großer Schiffe aus der Lagune demonstriert.

Allein 2012 sind große Schiffe 1.639 Mal vor dem Markusplatz vorbeifahren. Jedes Schiff verursacht so viel Umweltverschmutzung wie 14.000 Autos, sagte eine Sprecherin des Komitees „No Grandi navi“, das sich gegen Kreuzfahrtschiffe in der Lagune wehrt.

1,6 Millionen Kreuzfahrtpassagiere besuchen jährlich die Lagunenstadt. Seit 1997 stieg die Zahl um 439,9 Prozent. Damit rückte Venedig vom zehnten auf den vierten Platz im europäischen Ranking der größten Terminals für Kreuzfahrtschiffe vor. Doch dies ist mit hohen Umweltkosten verbunden. Das Komitee „No Grandi navi“ klagt auch über die Wellen, welche die Schiffe verursachen und damit die antiken Palazzi Venedigs gefährden. Der Kreuzfahrttourismus beschere der Stadt außerdem geringe Einnahmen, da die Reisenden nicht in der Stadt übernachten, sondern nur wenige Stunden in Venedig verbringen.

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