Ukraine-Krieg

Kuleba beklagt "tröpfchenweise" Militärhilfe des Westens

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Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den Westen vor einer zu knappen Militärhilfe für sein Land gewarnt.

"Die Strategie, der Ukraine nur tröpfchenweise Hilfe zu leisten, funktioniert nicht mehr", sagte Kuleba am Freitag bei einem Besuch in Litauen. Nur durch eine "uneingeschränkte und zeitnahe" Versorgung der Ukraine mit Waffen und Munition könne verhindert werden, dass der russische Angriffskrieg auf andere Länder übergreife.

"Wir müssen es als neue Realität akzeptieren, dass die Ära des Friedens in Europa vorüber ist", sagte Kuleba. Wenn die Militärhilfe für die Ukraine weiterhin schleppend verlaufe, "wird das für uns alle nicht gut ausgehen", warnte er. Wer noch immer glaube, dass der Krieg auf die Ukraine beschränkt bleiben werde, müsse "aufwachen und die Geschichtsbücher lesen".

Der ukrainische Außenminister sprach sich zudem für die Errichtung von internationalen Rüstungsfabriken sowie militärischen Wartungs- und Ausbildungszentren in seinem Land aus. Damit könne die Ukraine einen logistischen Vorteil erlangen.

Ukrainischer Armee fehlt es an Munition

Der ukrainischen Armee fehlt es im Kampf gegen die russischen Truppen derzeit an Munition. Kiew drängt seine westlichen Verbündeten seit Wochen zu mehr Lieferungen.

Die EU hatte der Ukraine versprochen, sie mit hunderttausenden Artilleriegeschossen zu unterstützen. Doch Europa fehlt es an Produktionskapazitäten und an Pulver zu deren Herstellung.

Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis ließ indes wissen, dass "die europäische Familie weiterhin keine Verletzung der territorialen Souveränität und des üsse Völkerrechts akzeptieren wird". Daher müsse die Ukraine weiterhin wirtschaftlich und militärisch unterstützt werden. Bei seinem jüngsten Besuch bei Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj habe er miterlebt, wie eine russische Raketen in den Hafen von Odessa einschlug, erzählte Mitsotakis. "Ich denke, wir müssen dem Kreml wirklich nur eine Botschaft übermitteln: Ihr werdet uns keine Angst einjagen, wir werden die Ukraine und ihre großartigen Bürger so lange unterstützen, wie es nötig ist."

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