Pensionsreform

Landesweite Streiks in Frankreich

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Die Streiks führen zu Behinderungen im Luft- und Schienenverkehr.

Landesweite Streiks gegen die geplante Pensionsreform haben in Frankreich am Donnerstag zu Behinderungen im Luft- und Schienenverkehr geführt. Tausende Mitarbeiter von Bahn- und Nahverkehrsbetrieben ließen im morgendlichen Berufsverkehr die Arbeit ruhen. Der staatliche Bahnkonzern SNCF rechnete damit, dass nur jeder zweite Zug pünktlich fahren würde. Auf den Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly wurde bis zum frühen Nachmittag mit 15 Prozent Flugausfällen gerechnet. Auch Lehrer und Verwaltungsangestellte wollen im Laufe des Tages die Arbeit niederlegen. In ganz Frankreich waren rund 200 Demonstrationen geplant.

Die Gewerkschaften bezeichneten die Streiks als kleinen Vorgeschmack auf die geplanten Proteste im September, wenn die Reform dem Parlament vorgelegt werden soll. Die in der vorigen Woche vorgestellten Pläne sehen unter anderem eine Anhebung des Pensionsalters um zwei Jahre 62 bis zum Jahr 2018 vor - eine im europäischen Vergleich immer noch großzügige Regelung. Mit der Reform will die Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy den Kollaps des französischen Pensionssystems verhindern und damit auch zur Haushaltssanierung beitragen - nicht zuletzt, um die Märkte zu überzeugen, dass Frankreich sein Defizit und seine Verschuldung in den Griff bekommt. Andernfalls droht dem Land Experten zufolge der Verlust seines AAA-Ratings als Top-Schuldner.

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