Verhandlungen

Libyen: Gaddafi will nicht ins Exil

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Der Machthaber will die NATO mit Öl-Vertragen zu Verhandlungen locken.

Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi hat einen Gang ins Exil neuerlich kategorisch ausgeschlossen. "Niemand kann mich dazu zwingen, mein Land zu verlassen und niemand kann mir verbieten, für mein Land zu kämpfen", sagte Gaddafi in einer am Samstag ausgestrahlten Fernsehansprache. Darin erklärte er sich zu einem Waffenstillstand zu Gesprächen mit den NATO-Staaten bereit, die die gegen Gaddafi kämpfenden Rebellen unterstützen.

"Wir haben sie nicht angegriffen oder das Meer überquert. Warum greifen sie uns an?" sagte Gaddafi in Richtung der nordatlantischen Verteidigungsallianz. "Lasst uns mit den Ländern verhandeln, die uns angreifen. Lasst uns verhandeln." Sollte es der internationalen Militärkoalition um das libysche Öl gehen, gebe es es "kein Problem" diesbezüglich Verträge auszuhandeln, fügte der für skurrile öffentliche Auftritte bekannte "Revolutionsführer" hinzu.

Isolation
Gaddafi ist international weitgehend isoliert, wegen seines harten Vorgehens gegen das eigene Volk wird er nicht mehr als legitimer Anführer Libyens angesehen. So hat die Europäische Union mehrmals offen den Rücktritt des "Revolutionsführers" gefordert, der Libyen seit 1969 autokratisch regiert. Den seit zwei Monaten gegen ihn kämpfenden Rebellen ist aber bisher kein Durchbruch gelungen, obwohl sie auf NATO-Luftunterstützung zählen können.

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