Herbert Bauernebel berichtet

Mit oe24 LIVE durch die Nacht

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Verfolgen Sie hier die aktuellen News durch die Nacht in unserem LIVE-TICKER.

Aus unserem Büro in New York berichtet ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernebel LIVE.

3:55 Uhr: Deutschland hat erstmals seit 1969 wieder ein ausgeglichenes Budget

Deutschland hat seit mehr als vier Jahrzehnten erstmals wieder ein ausgeglichenes Budget ohne neue Schulden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschloss am frühen Freitagmorgen mit den Stimmen von Union und SPD den Etat für 2015. Die "schwarze Null" soll auch in den Folgejahren stehen - trotz der von der schwarz-roten Koalition geplanten zusätzlichen Milliarden-Investitionen. In den vierzehnstündigen Schlussberatungen der sogenannten Bereinigungssitzung drückte die Koalition die Gesamtausgaben im Vergleich zum Regierungsentwurf von Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble um 400 Millionen auf nun 299,1 Milliarden Euro.

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© REUTERS

Finanzminister Schäuble: Keine neuen Schulden

Die Investitionen wurden dennoch um 364 Millionen Euro auf 26,453 Milliarden Euro angehoben. Endgültig verabschiedet werden soll der Etat für 2015 im Bundestag Ende November. Der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle (CDU) erklärte: "Die Koalition hat heute haushaltspolitische Geschichte geschrieben." SPD-Haushaltsexperte Johannes Kahrs sprach von einem historischen Moment.  

3:05 Uhr: Ukrainischer Außenminister relativiert Rückeroberung des Ostens

Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin hat frühere Aussagen zur Rückeroberung der Gebiete in der Ostukraine relativiert. Seine Regierung wolle sich weiter an das Abkommen über eine Waffenruhe halten und strebe eine politische Lösung an, sagte Klimkin der "Rheinischen Post" vom Freitag. "Eine militärische Offensive würde doch auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft ziehen, unsere ukrainischen Landsleute", fügte er hinzu. Sollten die prorussischen Separatisten jedoch neue Angriffe starten, sei die ukrainische Armee inzwischen stark genug, um sie zurückzuschlagen, sagte der ukrainische Minister der Zeitung. Die Ukraine verfüge nun über tausende Soldaten, "die kämpfen können und das auch schon bewiesen haben". Anfang November hatte Klimkin im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung gesagt, einige Regionen im Osten des Landes würden von "prorussischen Terroristen und russischen Truppen" kontrolliert. Dies seien aber ukrainische Regionen "und wir werden sie uns zurückholen", sagte er. Im Prinzip gilt seit Anfang November in der Ostukraine eine Waffenruhe zwischen den Separatisten und der ukrainischen Armee. Diese wird aber immer wieder gebrochen.  

2:25 Uhr: Fracking-Unfall in Colorado: Ein Toter, zwei Verletzte 

Bei einem Fracking-Unfall im US-Staat Colorado sind ein Arbeiter getötet und zwei weitere schwer verletzt worden. Die drei Auftragnehmer des US-Konzerns Halliburton hatten versucht, eine über Nacht gefrorene Hochdruck-Wasserleitung aufzutauen, berichtete die Zeitung "Greeley Tribune" am Donnerstag.

 

 

Als die Leitung zerbrach, schoss ein Wasserstrahl hervor, der einen der Männer traf und tötete. Beim Fracking-Verfahren wird Gestein mit hohem hydraulischen Druck aufgebrochen, um Gas und Öl aus Gesteinsschichten mit geringer Durchlässigkeit zu gewinnen. Vor allem die USA setzen auf Fracking - auch, um unabhängiger von Erdöl- und Erdgaslieferungen aus dem Ausland zu werden. Die Methode gilt als gefährlich und ist deshalb umstritten.

1:40 Uhr: Saurer Regen nach Vulkanausbruch auf Island

Giftige Gase in der Luft haben nach dem Ausbruch am Vulkan Bardarbunga auf Island für sauren Regen gesorgt. Bei der Eruption würden große Mengen Gase in die Atmosphäre geschleudert - darunter "Schwefeldioxid, das sich in Schwefelsäure umwandeln kann", berichtete der isländische Wetterdienst am Donnerstagabend. Dadurch sei der Niederschlag verunreinigt worden.

 

 

Am Bardarbunga brodelt es schon seit Mitte August, zweimal ist der Vulkan bisher ausgebrochen. 40 Prozent der Regenwasser-Proben, die ab Mitte September im ganzen Land untersucht worden seien, seien als sauer eingestuft worden. "Weniger als ein Prozent des sauren Regens ist jedoch sehr sauer mit einem pH-Wert unter 4", teilten die Meteorologen mit. "Es ist wichtig, zu bedenken, dass außer dem Vulkanausbruch mehrere Faktoren den pH-Wert von Regenwasser beeinflussen." Dazu zählten die Experten geothermische Aktivitäten.  

0:55 Uhr: Eltern von Michael Brown rufen Demonstranten in Ferguson zur Ruhe auf

Kurz vor einer wichtigen Entscheidung im Fall des erschossenen schwarzen US-Teenagers Michael Brown haben seine Eltern die Demonstranten in Ferguson zur Ruhe aufgerufen. Die Spannung dort steigt, da eine Geschworenenjury über eine mögliche Anklage gegen Browns Todesschützen Darren Wilson entscheiden will. Der weiße Polizist hatte den 18-Jährigen am 9. August auf offener Straße erschossen und eine Serie schwerer Proteste losgetreten.

 

 

Sollte er nicht angeklagt werden und einem Gerichtsverfahren entgehen, dürften die Unruhen in der Stadt nahe St. Louis (Missouri) erneut zunehmen. "Im Namen der Brown-Familie dulden wir keine Randale, Plünderungen oder Gewalt", sagte der Anwalt der Browns, Anthony Gray. Die Gerechtigkeit im Fall Brown müsse "aufmerksam, friedlich, ruhig und würdevoll" eingefordert werden - auch nach Entscheidung der Geschworenenjury. Die Brown-Familie folge der Haltung von Missouris Gouverneur Jay Nixon, dass Gewalt nicht hingenommen werde.  

0:20 Uhr: Protokoll eines Versagens: Serie schwerer Pannen ermöglichte Irrem Sturmlauf ins White House

Der mental instabile Armeeveteran Omar Gonzalez hatte es im September bis in den "Green Room" des Weißen Hauses geschafft, es war eine der schlimmsten Pannen in der Geschichte des "Secret Service". Ein Untersuchungsbericht fördert nun haarsträubende Details eines kolossalen Versagens zu Tage. Zusammengebrochen wären "Performance, Organisation und Technik" der Präsidentenleibgarde, so der Report. Kurz: Ein lupenreines Fiasko! Gonzalez, der mit einem Klappmesser bewaffnet war und bereits früher wegen Waffenvergehen verhaftet wurde und vor dem White House auftauchte, hätte von einem Agenten mit einem der Kampfhunde nach dem Sprung über den Zaun auf den North Lawn leicht gestoppt werden können.

 

 

Doch der Wächter hatte seinen Posten verlassen, saß im Auto und führte am Handy ein Privatgespräch... Auch hatte er seine Funk-Stöpsel nicht im Ohr, sein zweites Funkgerät ließ er im Spind. Er reagiert erst, als er einen Kollegen über den Rasen rennen sah. Er hetzte den Hund los, doch es war zu spät, berichtet die New York Times. Um 19:12 Uhr am 19. September wurde Gonzalez zuerst am Zaun gesehen. Beamte riefen ihm zu, herunterzusteigen. Doch er überquerte die Metallstäbe. Agenten drinnen sahen ihn über den Rasen huschen, zückten ihre Waffen, doch schossen nicht. Gonzalez hechtete in die Büsche. Die Agenten glaubten irrtümlich, dass er dort in der Falle sitzen würde. Doch der Mann, der US-Präsidenten Barack Obama persönlich warnen wollte über den Klimawandel, überwand das Gebüsch. Eine Beamtin hinter dem Nordportiko-Eingang bekam über Funk nur die generelle Aufregung mit, durchs Fenster sah sie einen Kollegen mit gezückter Waffe. Das Alarmsystem war abgeschaltet. Sie wollte die Türe verschließen, doch Gonzales überwältigte sie. Er rannte zum "East Room", die Agentin wollte bei der Verfolgung ihren Schlagstock zücken, doch ergriff stattdessen die Taschenlampe. Erst Beamte in Zivilkleidung, die ihren Dienst gerade beendeten, rissen den Eindringling zu Boden.  

23:30 Uhr: S&P stuft Twitter-Aktien auf Ramschniveau herab

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat den Daumen über Twitter gesenkt. Die Kreditwächter gaben den Anleihen des Kurznachrichtendienstes am Donnerstag die Bonitätsnote "BB-". Damit liegt die Kreditwürdigkeit im sogenannten Ramsch-Bereich, mit dem Ratingunternehmen spekulative Anlagen kennzeichnen. Die Aktie fiel daraufhin um fast sechs Prozent. Der Ausblick für das Rating ist allerdings stabil, so dass zunächst keine Abstufungen drohen. S&P-Analyst Andy Liu warnte, Twitter investiere "sehr aggressiv" in Wachstum.

 

 

Bis das Unternehmen seinen Schuldendienst mit Erträgen aus dem operativen Geschäft stemmen könne, dürfte es jedoch noch bis 2016 dauern. Twitter hatte im September seine ersten Anleihen aufgelegt und damit 1,8 Milliarden Dollar bei Investoren eingesammelt. Während die Nachfrage nach den festverzinslichen Papieren hoch war, sind die Aktien von Twitter seit Jahresbeginn um fast 40 Prozent gesunken. Die Firma hatte zuletzt mit einem weiteren hohen Quartalsverlust und mäßigem Wachstum der Nutzerzahlen enttäuscht. Am Mittwoch versprach das Management diverse Neuerungen, um den Dienst zu verbessern. Die Aktie war daraufhin um mehr als acht Prozent gestiegen.  

23:05 Uhr: Wanderer ruft Cops wegen Wutanfall von Charlize Therons Kleinkind

Bizarre Szene im Erholungsgebiet Vasquez Rocks in Santa Clarita (Kalifornien): Hollywood-Star Charlize Theron war mit ihrem Freund Sean Penn und ihrem zweijährigen Sohn wandern, als das Kind wegen einem Wutanfall laut weinte. Ein Wanderer wollte wissen, was los ist - und begann die Szene zu filmen.

 

 

Theron und Penn forderten den Mann auf, sich zu entfernen. Daraufhin rief er die Cops und mutmaßte, dass dem Buben etwas angetan worden sein könnte. Die Polizei befragte das Starpaar und fand heraus, dass nichts wirklich passiert war, so der Webdienst TMZ

22:55 Uhr: Radioaktivität von Fukushima-GAU erreichte US-Küste

Bei Messungen vor der Pazifikküste bei Eureka in Nordkalifornien wurden jetzt erhöhte Werte von Cäsium 134 entdeckt, teilten Forscher mit. Die Werte würden noch weit unter den Grenzwerten liegen, wollte jedoch die US-Umweltbehörde EPA beruhigen. Die alarmierenden Daten sind aber ein Zeichen, dass verseuchtes Wasser der Fukushima-Atommeiler, wo nach dem Mega-Beben im März 2011 Kernschmelzen auftraten, nun die Westküste der USA erreicht hat. Die Strahlenbelastung des Wassers nahe des AKWs nach dem Super-GAU lag damals jedoch zehn Millionen Mal höher als die jetzt in Kalifornien gemessenen Werte.

 

 

Bereits seit mehr als einem Jahr werden von Alaska bis Südkalifornien immer wieder Trümmer des verheerenden Tsunami vor dreieinhalb Jahren angespült.  

22:35 Uhr: Konfrontation mit Republikanern: Obama will fünf Millionen Immigranten vor Abschiebung bewahren

US-Präsident Barack Obama will mehr als fünf Millionen illegale Einwanderer im Land nach einem Bericht der "New York Times" per Dekret vor der drohenden Abschiebung bewahren. Der Erlass, den Obama nach Informationen der Zeitung bereits kommende Woche verkünden könnte, soll einem Großteil der Betroffenen zudem Arbeitsgenehmigungen verschaffen. Konkret gehe es um Eltern, deren Kinder etwa durch Geburt in den USA die dortige Staatsbürgerschaft besitzen, schrieb das Blatt am Donnerstag. Allein diese Maßnahme könne rund 3,3 Millionen seit mehr als fünf Jahren illegal im Land lebende Menschen betreffen, heißt es in einer Analyse des Migration Policy Institute in Washington.

 

 

Zudem sollen laut "New York Times" die Möglichkeiten für Einwanderer mit guten Technologie-Kenntnissen verbessert und die Sicherheit an der südlichen US-Grenze erhöht werden, wo bereits Zehntausende unbegleitete Kinder aus Zentralamerika aufgelesen wurden. Bereits vor der Wahlschlappe seiner Demokraten hatte Obama mehrfach angekündigt, bei zu starkem Widerstand der Republikaner notfalls im Alleingang und ohne den Kongress zu handeln. Die von den Republikanern seit langem verschleppte, umfassende Reform des Einwanderungsrechts kann er allein allerdings nicht durchbringen.    

Mehr Infos von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel auf AmerikaReport.de.

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