Khuram Shazad Butt  London Attentäter

Spitzname "Abz"

London-Attentäter trat in Jihadisten-Doku auf

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27-Jähriger zeigte sich laut "Daily Mail" mit IS-Flagge in Londoner Regent's Park.

Nach dem Terroranschlag von London hat die Polizei nach eigenen Angaben die drei Attentäter identifiziert. Die Namen würden veröffentlicht, "sobald es die Ermittlungen erlauben", teilte die Londoner Polizei am Montagmorgen mit. Jetzt gehe es darum herauszufinden, ob die Männer weitere Helfer bei der Planung des Anschlags gehabt hätten, sagte Polizeichefin Cressida Dick.

Polizeibekannter Islamist verübte Anschlag

Einer der Männer soll laut Informationen der britischen "Daily Mail" in einer Doku über britische Jihadisten aufgetreten sein, die im Channel 4 gelaufen sei. Er sei im Londoner Regent's Park mit einer IS-Flagge gefilmt worden. Auch hätte der 27-Jährige, der unter dem Spitznamen "Abz" bekannt ist, versucht, Kinder mithilfe von Süßigkeiten zu radikalisieren.

Bestätigung von anderen Quellen gab es für die "Daily Mail"-Enthüllungen über einen der Attentäter noch nicht.

London Attentat 3. Juni 2017 Regent´s Park Mann (27) Spitzname
© Youtube

Laut "Daily Mail" handelt es sich bei diesem Mann um den Haupt-Attentäter von der London Bridge.(c) Youtube


Die Angreifer selbst waren nach ihrer Tat von der Polizei erschossen worden. Drei Terroristen hatten am Samstagabend auf der London Bridge und am nahen Borough Market mindestens sieben Menschen getötet.

London-Attentäter trat in Jihadisten-Doku auf
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Einer der Angreifer - es soll sich um "Abz" handeln - liegt tot am Boden des Londoner Borough Market. (c) Instagram

Am Sonntag teilten die Gesundheitsbehörden mit, dass noch 36 Verletzte im Krankenhaus behandelt würden. 21 von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr.

Keine Österreicher unter den Opfern

Laut dem deutschen Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) wurden auch zwei Deutsche verletzt, einer von ihnen schwer. Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian will am Montag nach London reisen, um dort Angehörige der französischen Opfer des Anschlags zu treffen, wie aus seinem Umfeld verlautete. Unter den sieben Todesopfern ist auch ein Franzose, ein weiterer wird noch vermisst. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte in Ottawa, es gebe auch ein kanadisches Todesopfer. Nach derzeitigen Informationen sind keine Österreicher unter den Opfern.

Augenzeugen berichteten, die Angreifer hätten "Das ist für Allah" gerufen. Acht Minuten nach dem ersten Notruf erschossen Polizisten die drei Männer, die Sprengstoffattrappen trugen. Acht Polizeibeamte hätten die "beispiellose" Zahl von 50 Schüssen auf die drei Angreifer abgegeben, teilte Mark Rowley von der Londoner Polizei mit. Dabei habe auch ein Unbeteiligter eine Schusswunde erlitten.

London-Attentäter trat in Jihadisten-Doku auf
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Die Polizei brauchte nur acht Minuten, um ab dem ersten Notruf die Terroristen auszuschalten. (c)Reuters

Nur Stunden nach dem Anschlag rückten Einsatzkräfte zu Razzien im multi-ethnischen Viertel Barking im Osten Londons aus. Dabei wurden sieben Frauen und fünf Männer im Alter zwischen 19 und 60 Jahren festgenommen. Einer der Festgenommenen, ein 55-jähriger Mann, wurde später wieder freigelassen.

Premierministerin Theresa May kündigte nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in London neue Anti-Terror-Maßnahmen an, darunter ein entschlosseneres Vorgehen gegen islamistische Propaganda im Internet und härtere Strafen für Terrordelikte.

Brandenburger Tor und Eiffelturm in britischen Nationalfarben

Im Gedenken an die Anschlagsopfer wurde das Brandenburger Tor in Berlin am Sonntagabend in den britischen Nationalfarben angestrahlt. Am Pariser Eiffelturm wurde die Beleuchtung in der Nacht ausgeschaltet.

Wie schon beim Anschlag in Manchester setzten die britischen Parteien ihren Wahlkampf für die vorgezogene Parlamentswahl am Samstag vorübergehend aus, nach Angaben Mays soll die Wahl aber wie geplant am Donnerstag stattfinden.

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