Britischer Humor: Der Papst sollte bei seinem Besuch auf der Insel im September eine Abtreibungsklinik einweihen, eine Homo-Ehe schließen und eine Kondom-Verkaufskampagne starten. Alles nur ein Witz - für den sich London nun entschuldigen musste.
Vor dem Papst-Besuch in Großbritannien im September hat ein Regierungsdokument in London für Ärger im Außenministerium gesorgt. In einem E-Mail-Anhang zu ersten Vorbereitungen des Besuchsprogramms sind nach Informationen des "Sunday Telegraph" unter dem Titel "Der ideale Besuch sähe so aus" Vorschläge aufgelistet, die das Ministerium umgehend als "dumm" und "respektlos" bezeichnete. So heiße es darin, Papst Benedikt XVI. solle eine Abtreibungsklinik einweihen und eine Homo-Ehe schließen. Außerdem könne er eine Kondom-Verkaufskampagne starten und sein Durchgreifen im Missbrauchsskandal beweisen, indem er "zwielichtige Bischöfe rausschmeißt".
London entschuldigt sich bei Ratzinger
Das Außenministerium
entschuldigte sich umgehend für das Papier, das von einem jungen
Staatsbediensteten verfasst worden sei. Der etwa 20-Jährige sei mit anderen
Aufgaben betraut worden. Außenminister David Miliband zeigte sich "entsetzt"
über den Vorgang. Ein Ministeriumssprecher sagte, das Papier spiegele nicht
im Geringsten die Position der britischen Regierung wider. Londons
Botschafter im Vatikan, Francis Campbell, drückte gegenüber Vertretern des
Heiligen Stuhls in Rom das Bedauern der britischen Regierung aus.