Verurteilte Mafiabosse erfreuten sich an Minibar und Klimaanlage.
Russische Ermittler sind einer Luxus-Sonderbehandlung für verurteilte Mafiabosse in einem Gefängnis auf die Spur gekommen. Mehrere Insassen einer Haftanstalt in der Region Wolgograd südöstlich von Moskau seien in Zellen mit edlen Wohnzimmermöbeln und Luxusgegenständen untergebracht gewesen, teilte die regionale Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
"Goldene Zellen"
Die Gangsterbosse hätten freien Zugang zu Telefon und Internet gehabt und entgegen den Vorschriften Stichwaffen und Alkohol besessen. Die russische Tageszeitung "Iswestija" beschrieb in einem Bericht drei "goldene Zellen" mit Aquarien, Flachbildschirmen und Klimaanlagen sowie einen Haftraum mit einer Bar voller Import-Spirituosen.
Die Luxuszellen würden in der Strafanstalt offiziell als "Raum für Erziehungsarbeit" bezeichnet, hieß es in der Zeitung. Die Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungen gegen die Verantwortlichen in der Haftanstalt.
Fälle, in denen das Gefängnispersonal enge Beziehungen zu Häftlingen unterhält, sind in Russland keine Seltenheit. Im vergangenen Juli tauchten Fotos von einem gefangenen Gangsterboss im Internet auf, auf denen ein üppiges Festmahl mit rotem Kaviar zu sehen war. Der Direktor wurde daraufhin entlassen.