Portugal

Maddie McCann: Vier neue Verdächtige

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Verhör-Spezialisten von Scotland Yard sind in Praia da Luz eingetroffen.

Im Zuge neuer Ermittlungen um das Verschwinden der kleinen Maddie McCann aus Großbritannien sind britische Polizeibeamte nach Südportugal zurückgekehrt. Wie portugiesische Medien am Dienstag berichteten, wollten die Scotland-Yard-Beamten an der Befragung mehrerer Zeugen und Verdächtiger durch örtliche Polizisten teilnehmen.

Scotland Yard eingetroffen

Etwa ein dutzend britische Beamte trafen am Dienstag im Gebäude der Kriminalpolizei in Faro an der Algarve-Küste ein, wie der Fernsehsender Sic berichtete. Die Zeitungen "Correio da Manha" und "Diario de Noticias" meldeten, in den kommenden Tagen sollten gegen vier Verdächtige Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Acht weitere sollen demnach als Zeugen vernommen werden, die meisten von ihnen ehemalige Angestellte der Hotelanlage in Praia da Luz, aus der Maddie am 3. Mai 2007 verschwand.

Bei einem der Verdächtigen handelt es sich den Berichten zufolge um einen aus Russland stammenden Mann. Dieser war bereits kurz nach Maddies Verschwinden am 3. Mai 2007 ins Visier der Ermittler geraten. Die portugiesische Generalstaatsanwaltschaft wollte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu dem Fall äußern.

Maddie McCann: Grabungen der Polizei



Madeleine McCann war kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Ferienwohnung der Familie verschwunden, während ihre Eltern in einem Restaurant in der Nähe zu Abend aßen. Die Polizei vermutet eine Entführung als Hintergrund, schließt aber auch andere Möglichkeiten nicht aus.

Neue Ermittlungen

Die britische Polizei hatte im Juli 2013 offiziell Ermittlungen zu dem mysteriösen Fall eingeleitet. Kurz danach nahm auch die portugiesische Polizei ihre im Jahr 2008 nach 14 Monaten eingestellten Ermittlungen wieder auf.

 Im Zuge ihrer Untersuchung hatten die portugiesischen Ermittler vorübergehend die Eltern des Kindes, Gerry und Kate McCann, verdächtigt. In Portugal fordert das Paar derzeit in einem Verleumdungsprozess Entschädigungszahlungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro vom ehemaligen Chefermittler. Dieser hatte in einem Buch die These aufgestellt, Maddie sei bei einem Unfall im Hotelzimmer der Familie gestorben, und ihre Eltern hätten die Leiche anschließend verschwinden lassen.
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