Der Hauptverdächtige im Kriminalfall Madeleine McCann hat eine Vielzahl an Verbrechen gestanden. Mit ihrem Verschwinden will er aber nichts zu tun haben.
Eine TV-Doku des britischen Senders Channel 5, die am heutigen Mittwochabend (11. Mai) ausgestrahlt wird, befasst sich einmal mehr mit dem mysteriösen Verschwinden von Madeleine McCann im Jahr 2007. TV-Ermittler Mark Williams-Thomas hat dafür auch den Hauptverdächtigen Christian B. befragt: "Es gingen ziemlich viele Briefe hin und her. Er spricht sehr offen." Der Deutsche sitzt gerade in seiner Heimat wegen Vergewaltigung eine Haftstrafe ab.
Alibi mit deutscher Urlauberin
Gegenüber Williams-Thomas gab B. weitere kleinere Delikte zu. Er habe etwa aus seinem Camping-Van an der portugiesischen Algarve-Küste Drogen verkauft. Allerdings: "Im letzten Brief den wir haben und in der Doku zeigen, spricht er von einem Alibi", so Williams-Thomas gegenüber dem Daily Star. Demnach soll sich B. zur Tatzeit mit einer 17-jährigen deutschen Urlauberin in der Gegend getroffen haben.
Williams-Thomas blieb argwöhnisch: "Wir haben geprüft ob das Alibi irgendeinen Wahrheitsgehalt hat. B. wollte sie schützen und nicht in die Sache hineinziehen. Er wollte uns nicht sagen, wer sie ist. Wir mussten es selbst herausfinden."
Das tat das TV-Team auch – und spürte die Deutsche auf. Sie bestätigte B.s Behauptung, sie sei in der besagten Woche bei ihm gewesen.
"Gibt keine Beweise"
Williams-Thomas, der auch Jimmy Savile als Pädophilen zu Fall gebracht hat, glaubt deshalb an einen anderen Täter: "Ich bin kein Fan von Christian B. Er hat furchtbare Dinge getan. Aber das macht ihn nicht zum Killer von Madeleine McCann, es sei denn es gibt dafür Beweise. Aber die gibt es nicht."