Kairo

Mann wirft Molotow-Cocktail auf Synagoge

Teilen

Ein kleines Feuer entstand. Es wurde niemand verletzt.

Ein Unbekannter hat einen Brandsatz auf eine Synagoge in Kairo geworfen. Der Molotow-Cocktail habe jedoch weder Menschen verletzt noch das jüdische Gotteshaus beschädigt, denn er sei noch vor einer Absperrung auf dem Boden aufgeschlagen, sagten Sicherheitsvertreter in der ägyptischen Hauptstadt am Sonntag. Er habe nur ein kleines Feuer entfacht. Der Täter habe den Brandsatz in einem Beutel aus dem vierten Stock eines gegenüberliegenden Hotels geworfen und sei geflohen.

Die Synagoge in einer belebten Straße wird nur noch von wenigen älteren Juden der kleinen jüdischen Gemeinde Kairos besucht. Die Polizei gab eine Warnung für alle touristischen Sehenswürdigkeiten im ganzen Land aus, wie ein Sicherheitsvertreter sagte.

Muslimisches Mädchen vergewaltigt
Anfang des Jahres kostete ein Blutbad an Christen in Ägypten sieben Menschen das Leben. Zum koptischen Weihnachtsfest am 7. Jänner wurden in Nag Hamadi nahe Kena nördlich von Luxor sechs Kirchgänger und ein Wachmann bei einem Anschlag getötet. Drei Männer sind wegen Mordes und Gefährdung der nationalen Sicherheit angeklagt. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, aus einem Auto heraus mit Maschinengewehren auf Angehörige der christlichen Minderheit geschossen zu haben, während diese nach einer Mitternachtsmesse ihre Kirche in Nag Hamadi verließen.

Es handelte sich vermutlich um einen Racheakt, weil in derselben Ortschaft im November ein muslimisches Mädchen von einem Christen vergewaltigt worden war. Neben den sieben Toten gab es neun Verletzte. Die Bluttat löste einen großen Schock und Massenproteste unter den Kopten aus, die schon öfter von muslimischen Fundamentalisten angegriffen wurden. Rund zehn Prozent der Ägypter sind koptische Christen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.