Der Italiener soll Christoph Kolumbus zuvor gekommen sein.
Ein Sensationsfund versetzt derzeit Historiker in Aufregung: eine neu entdeckte Karte soll beweisen, dass der legendäre italienische Entdecker Marco Polo Amerika entdeckt haben soll - mehr als 200 Jahre vor Christoph Kolumbus.
Großartiger Fund
Die grobe Karte, die auf Schafshaut gezeichnet wurde, soll die Bering-Straße, Alaska und die Westküste von Nordamerika zeigen. Die "Karte mit Schiffen" kommt aus einem Fund mit 14 Dokumenten, die erst jetzt das erste Mal genauer untersucht wurden. Sie wurden 1930 in einer Truhe eines italienischen Immigranten entdeckt, der in San Jose (Kalifornien) lebte.
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Die Dokumente, vermutlich von Polos Tochter Bellala angefertigt, sollen belegen, dass der Italiener vom äußersten Rand des asiatischen Kontinents einen syrischen Händler traf, der ihm von einem Land "weit im Osten" erzählte, weshalb Marco Polo über die Bering-Straße nach Nordamerika gesegelt ist.
Dort entdeckte er ein Land, das er als "Halbinsel der Robben" bezeichnete, weil die Menschen dort Robben-Felle trugen, nur Fisch aßen und "unter der Erde" wohnten.
Zweifel
Sollten sich die Dokumente als echt herausstellen, wäre Christoph Kolumbus nicht mehr länger der Entdecker von Amerika. Allerdings hat die Theorie auch einige Löcher: Das größte ist, dass Marco Polo, berühmt für seine Geschichten, nie erzählt hat, dieses "neue Land" entdeckt zu haben. Allerdings sagte er auf seinem Totenbett auch, dass er "nicht einmal die Hälfte von dem erzählt hat, was er gesehen hat."
Außerdem erscheint die Herkunft der Dokumente zumindest dubios. Marcian Rossi, der italienische Einwanderer aus dessen Hinterlassenschaft die Karte stammt, behauptete, sie von einem reichen Verwandten bekommen zu haben. Untersuchungen haben zwar ergeben, dass die Karte im 14. oder 15. Jahrhundert angefertigt wurde, was bedeutet, dass sie, selbst wenn sie echt ist, nur eine Kopie des Originals sein kann.