EU-Parlamentspräsident soll 2017 für die SPD antreten.
Die Sprecher von SPD-Chef Sigmar Gabriel und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz haben nach einem Bericht des RedaktionsNetzwerk Deutschland Medienberichte zurückgewiesen, wonach Schulz 2017 als SPD-Kanzlerkandidat und als Außenminister antreten wolle. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte dies online am Donnerstag unter Berufung auf den SPD-Teil der Bundesregierung berichtet
Schulz (SPD) sei nur dann bereit, als Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier das Amt des Außenministers zu übernehmen, wenn er im kommenden Jahr auch als Kanzlerkandidat aufgestellt werde.
Partei-Chef Gabriel habe Schulz das Auswärtige Amt angeboten, berichtete die FAZ. Schulz wolle aber vor allem Kanzlerkandidat werden. Er wolle mehr, wisse aber nicht, ob er nicht zu hoch pokere. In der SPD-Parteizentrale wurde der Zeitung zufolge dieser Darstellung widersprochen.
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören, meldete, es habe zwar am Dienstag ein Gespräch zwischen Gabriel und Schulz gegeben. Allerdings sei es dabei nach Angaben aus engsten SPD-Führungskreisen um die Fortsetzung der Arbeit als EU-Parlamentspräsident für Schulz gegangen. Die jetzigen Meldungen bewerte man als den "untauglichen Versuch", die SPD zu einer überstürzten Entscheidung in der Frage der Kanzlerkandidatur zu zwingen. Damit werde man aber "eher das Gegenteil erreichen".
Nach Plänen der Parteispitze soll eigentlich erst Anfang nächsten Jahres über den Kanzlerkandidaten der SPD entschieden werden. Parteichef Gabriel hat sich noch nicht über seine Ambitionen geäußert. Am Mittwoch hatte Reuters von mehreren Personen aus verschiedenen Fraktionen im EU-Parlament erfahren, Schulz wolle lieber seinen Posten in Brüssel behalten, als Steinmeier-Nachfolger zu werden.