Trotz Streits mit Trump

Merkel rechnet mit G-7-Erklärung

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Dies war zuvor infrage gestellt, da bei wichtigen Themen keine Einigung mit den USA gefunden werden konnte.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel geht trotz des tiefgreifenden Streits mit den USA nicht von einem kompletten Scheitern des G-7-Gipfels in Kanada aus. Sie rechne nach menschlichem Ermessen damit, dass ein offizielles Abschlusskommuniqué verabschiedet werde, sagte Merkel am Samstag am Rande des G-7-Gipfels der sieben großen Industrienationen im kanadischen La Malbaie.

Dies wurde zuvor infrage gestellt, da bei wichtigen Themen keine Einigung mit den USA gefunden werden konnte. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die Runde wie angekündigt vorzeitig verlassen. Er reiste direkt zu dem am Dienstag in Singapur geplanten Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un.

Gemeinsamer Text zum Welthandel

Merkel ergänzte, sie gehe davon aus, dass es auch einen gemeinsamen Text mit den USA zum Thema Handel gebe. Dies löse aber nicht die Probleme im Detail. Da herrschten zwischen den USA und der EU unterschiedliche Auffassungen. Es sei verabredet worden, die Dinge zu bewerten. "Aber diese unterschiedlichen Auffassungen sind nicht aus der Welt."

Insofern stehe noch manche konkrete Diskussion bevor, "bei der wir von der europäischen Seite glauben, dass wir uns entsprechend der internationalen Regeln verhalten". Die europäischen G-7-Partner seien bereit, in weitere Gespräche einzutreten.

USA verweigern sich konkreten Zielen beim Schutz der Weltmeere

Unter anderem der Handelsstreit mit den USA und die von Trump verhängten Strafzölle hatten die Beratungen beim G-7-Treffen massiv belastet. Aber auch im Kampf gegen Plastikmüll in den Ozeanen verweigerten die USA den anderen G-7-Staaten die Gefolgschaft. Im Gegensatz zu allen anderen Partnerstaaten hätten sich die USA nicht verpflichten wollen, bis 2030 eine Wiederverwertbarkeit von Plastikabfall sicherzustellen, sagte Merkel. Deswegen werde es zu dem Thema nur eine "6+1"-Erklärung geben. "Die Vereinigten Staaten sind zwar im Grundsatz für den Schutz der Ozeane, wollen sich aber an quantifizierbaren Zielen in diesem Zusammenhang nicht beteiligen", sagte Merkel.

Zur G-7-Runde zählen neben Deutschland und den USA auch Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan und zusätzlich die Spitzenvertreter der EU.

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