Laut den Ermittlern soll der Messer-Mann ein politisches Motiv gehabt haben.
Der Bürgermeister der westdeutschen Stadt Altena, Andreas Hollstein (CDU), ist bei einem Messerangriff schwer verletzt worden. Die Behörden halten ein politisches Motiv für wahrscheinlich, die genauen Hintergründe waren aber noch unklar.
Altena (Nordrhein-Westfalen) wurde deutschlandweit bekannt, weil es mehr Flüchtlinge aufnimmt, als er nach dem Verteilschlüssel aufnehmen müsste. Die Staatsanwaltschaft in Hagen kündigte weitere Informationen für den Dienstagvormittag an.
Politischer Hintergrund
Hollstein war am Montagabend in einem Dönerladen mit einem Messer angegriffen worden. Der Politiker sei mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden, habe es aber noch am Abend wieder verlassen können, berichteten örtliche Medien in der Nacht. Im Laufe des Tages will sich Hollstein nach Angaben seines Büros bei einer Pressekonferenz in Altena zu dem Angriff äußern.
"Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es einen politischen Hintergrund bei diesem Anschlag gibt", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Der mutmaßliche Täter, der laut Laschet dingfest gemacht wurde, habe Bemerkungen über die Flüchtlingspolitik gemacht, die diesen Rückschluss zuließen. "Zuerst schimpfte er über Ausländer und dann stach er zu", sagte der Besitzer des Dönerladens, der bei der Attacke ebenfalls leicht verletzt wurde.
Merkel zeigte sich bestürzt
Der Fall erinnert an den Angriff auf Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Sie war im Oktober 2015 einen Tag vor ihrer Wahl von einem Rechtsextremisten mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden.
Kanzlerin Angela Merkel äußerte sich bestürzt: "Ich bin entsetzt über den Messerangriff auf Bürgermeister Andreas Hollstein - und sehr erleichtert, dass er schon wieder bei seiner Familie sein kann", twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag im Namen der Kanzlerin.