Ehemann und Bruder stachen auf die 17-jährige schwangere Alaa ein, rammten ihr ein Messer u.a. in Brust und Hals, filmten und verhöhnten sie dabei.
Deutschland, Ravensburg. Der schreckliche Fall um Alaa W. sorgte wegen seiner Brutalität bereits international für Schlagzeilen. Am Abend des 27. Februar 2018 lag eine junge Frau blutüberströmt auf ihrem Bett, weinte, hielt sich den Bauch, rief um Hilfe und krümmte sich schließlich zusammen. Alaa W. (damals 17) wurde brutal niedergestochen. Die mutmaßlichen Täter sind Alaas eigener Bruder Abd W. (21) und ihr syrischer Ehemann Alla R. (35). Alaa sollte sterben, weil sie sich in Jamal (27) verliebt hatte. So habe sie angeblich die Familienehre beschmutzt.
Bruder Abd filmte die blutigen Szenen mit seinem Handy. Die Videos schickte er unter anderem an Jamal. Alaa W. überlebt nur knapp und musste sich vielen Operationen unterziehen.
Am Freitagnachmittag ist jetzt ein Urteil gefallen. Alaas Bruder Abd muss für sieben Jahre und sechs Monate wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung ins Gefängnis. Ihr Ehemann Alla R. muss für sechs Jahre und neun Monate hinter Gittern. Die Eltern des Opfers wurden zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.
Milderes Urteil als Staatsanwaltschaft forderte
Das Urteil fiel milder aus als es die Staatsanwaltschaft forderte. Sie plädierten für ursprünglich neun Jahre und sechs Monate für Bruder Abd W. sowie eine Sicherungsverwahrung unter Vorbehalt für etwa die Hälfte der Zeit. Ehemann Alla sollte laut Staatsanwaltschaft für acht Jahre in die Zelle. Die Eltern sollten seinem Plädoyer zufolge jeweils zu drei Jahren wegen gemeinsamer gefährlicher Körperverletzung verurteilt werden.