Politiker tot

Mörderischer Agentenkrimi in Bulgarien

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Der türkische Parteichef sollte von einem Mitarbeiter umgebracht werden. Stattdessen soll er ich selbst erschossen haben.

Der persönliche Sekretär des Vorsitzenden der türkischen Minderheitenpartei DPS in Bulgarien, Achmed Dogan, sollte angeblich seinen Chef für den bulgarischen Geheimdienst umbringen. Dies berichtete der Sprecher der Partei, Kamen Kostadinow, gegenüber dem Fernsehsender bTV. Stattdessen habe Achmed Emin sich allerdings selbst getötet.

Mafiöse Umtriebe
Nach Angaben Kostadinows wurde Emin vom kürzlich wegen mafiöser Umtriebe verhafteten Geheimdienstoffizier Alexej Petrow erpresst, um Dogan zu bespitzeln und sogar zu ermorden. Stattdessen erschoss sich Emin vor dem Büro seines Chefs selbst. Der Chef des bulgarischen Inlandsgeheimdienstes, Zwetlin Jowtschew, beteuert allerdings, Emin sein nie Agent der Behörde gewesen.

Kurz nach der Verhaftung Petrows kommentierte Premier Bojko Borissow, dass für ihn als Ex-Polizisten im mit der Feststellung Selbstmord abgeschlossenen Fall Emin zu viele Ungereimtheiten vorhanden seien. Er forderte die Staatsanwaltschaft auf, den Fall erneut aufzurollen. Das löste eine Reihe von Vermutungen aus.

Korruption
Der frühere Vizevorsitzende der DPS, Ossman Oktaj, erklärte in einem Interview gegenüber dem Nationalfernsehen BNT1, dass Emins Tod vielmehr Ergebnis einer Geheimfahndung gegen die Korruption in der Reihen der DPS gewesen sei. Laut Oktaj war Emin Hauptperson in den Korruptionsumtrieben seines Chefs Dogan und hatte bei dubiosen Geschäften eine Vermittlerrolle gespielt zwischen Dogan und Ministern sowie hohen Beamten. Oktaj schließt daher eher auf Mord.

Emin, Kabinettschef des DPS-Vorsitzenden Dogan, war am 17. Oktober 2008 im Landhaus seines Chefs mit einem Kopfschuss tot aufgefunden worden. Der DPS-Chef spekulierte bereits damals in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Trud" darüber, ob Emin ihn nicht vielleicht sogar selbst hatte erschießen wollen.

Der Geheimdienstoffizier Petrow war am 10. Februar im Rahmen einer Großrazzia gegen die Mafia festgenommen worden wegen Verdachts auf Bildung eines breiten Netzwerkes für Erpressungen, Geldwäsche und Handel mit politischem Einfluss. Er sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft.

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