Russland sieht das Abwehrsystem als Bedrohung der eigenen Sicherheit.
Im Streit um eine Raketenabwehr der NATO in Mitteleuropa hat Russland die Aufkündigung des erst kürzlich geschlossenen START-Abkommens über atomare Abrüstung mit den USA angedroht. Washington verweigere Moskau schriftliche Sicherheitsgarantien, dass die in Europa geplante Raketenstationierung nicht gegen Russland gerichtet sei. Das sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Montag nach Angaben der Agentur Interfax vor dem Parlament in Moskau. Das bilaterale Abkommen zur Reduzierung strategischer Offensivwaffen (START) ist erst im Februar in Kraft getreten.
Russland könnte Raketen in Kaliningrad stationieren
"Unsere Sicherheit basiert nicht auf politischen Versprechungen und Zusicherungen eines anderen Landes", sagte Rjabkow. Falls es keine Einigung gebe, werde Russland die "notwendigen Schritte" unternehmen. Moskau hatte wiederholt mit der Stationierung von Raketen in seiner Ostsee-Exklave Kaliningrad zwischen Polen und Litauen gedroht. Russland sieht ein Raketenabwehrsystem in Europa ohne russische Beteiligung als Gefahr für die eigene Sicherheit.
1993 hatte Moskau einen ausgehandelten Atom-Abrüstungsvertrag wegen damaliger US-Pläne für eine Raketenabwehr in Mitteleuropa platzen lassen.