Vatikansprecher Lombardi dementiert: Rede von festem Termin "verfrüht".
Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) könnte laut einem Bericht des "Nouvel Observateur" 2016 heiliggesprochen werden. Das französische Nachrichtenmagazin beruft sich laut Kathpress auf den Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella. Dieser habe kürzlich erklärt, die Heiligsprechung könne am 4. September stattfinden.
"Arbeitshypothese"
Vatikansprecher Federico Lombardi sprach am Dienstag laut der Zeitschrift von einer bloßen "Arbeitshypothese". Es sei verfrüht, schon von einem festen Termin zu sprechen. Das dafür notwendige Dekret sei noch nicht veröffentlicht, das Verfahren "noch im Gange". Das offizielle Programm des "Jahres der Barmherzigkeit", in dessen Rahmen laut "Nouvel Obs" die Heiligsprechung stattfinden soll, sieht auch ein "Gedenken für die selige Mutter Teresa von Kalkutta" vor.
Die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin ist als "Mutter der Armen" weltweit bekannt. Als Albanerin mit bürgerlichem Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu wurde Mutter Teresa im heute mazedonischen Skopje geboren. Mit 18 Jahren trat sie in den Orden der Loretto-Schwestern in Irland ein, der sie als Lehrerin nach Kalkutta sandte. 1948 siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen eine eigene Ordensgemeinschaft gründen: die "Missionarinnen der Nächstenliebe", die heute weltweit tätig sind. Ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt.
Zahlreiche Ehrungen
Für ihr Lebenswerk wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem der Friedensnobelpreis 1979. 1997 starb Mutter Teresa mit 87 Jahren in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, 2003, sprach Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sie in Rekordzeit selig.