Rücktritt nach Wirbel in Brüssel

EU-Abgeordneter auf illegaler Gruppen-Sex-Party erwischt

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Nachdem die Polizei die Feier sprengte, wurden bei dem Politiker auch noch Ecstasy-Tabletten gefunden. Jetzt zog er die Konsequenzen.

An einer verbotenen Party am Freitagabend in einem Club in Brüssel hat auch der EU-Abgeordnete der ungarischen Regierungspartei Fidesz, Jozsef Szajer, teilgenommen. Dies gestand Szajer am Dienstag in einer Aussendung. Nachdem die belgische Polizei laut Medienberichten die verbotene Orgie mit Drogen, Sex und Alkohol beendet hatte, stellte sich Szajer der Polizei als Europaabgeordneter vor. Einen Ausweis hatte er nicht dabei.

Szajer betonte in der Aussendung, dass er keine Drogen konsumiert hätte. Die Ecstasy-Tabletten, die man bei ihm fand, seien nicht seine gewesen. Nach einem mündlichen Verweis fuhr ihn die Polizei nach Hause, teilte er weiter mit. Er bedaure, dass er die Regeln des aufgrund der Coronavirus-Pandemie veranlassten Versammlungsverbotes verletzt hätte. "Das war meinerseits unverantwortlich, so dass ich alle damit einhergehenden Sanktionen akzeptiere."

Belgische Medien berichteten, dass am Freitag eine illegale Party in einer Wohnung im Zentrum der belgischen Hauptstadt stattfand, an der Diplomaten und ein ungarischer EP-Abgeordneter teilnahmen, der inzwischen zurückgetreten sei. Der Abgeordnete hätte versucht, über die Dachrinne zu fliehen, was ihm nicht gelang. Medienberichten zufolge handelte es sich um eine Sex-Party im ersten Stock über einer bekannten Bar der Brüsseler Schwulen-Szene.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft drohen den Teilnehmern der Party 250 Euro und den Veranstaltern bis zu 750 Euro Strafe. Gegen Szajer ermitteln die Behörden allerdings zusätzlich wegen Drogenbesitzes - "nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität".

Szajer hatte am Sonntag sein EP-Mandat zurückgegeben. Laut damaliger Aussendung würde die Teilnahme an den aktuellen politischen Kämpfen eine immer größere seelische Belastung für ihn bedeuten. In seiner aktuellen Aussendung schrieb Szajer zu den wahren Gründen seiner Mandatsniederlage: "Mit meinen am Sonntag angekündigten Rücktritt habe ich die persönlichen und politischen Konsequenzen gezogen." Szajer bat Familie, Kollegen, Wähler um Verzeihung für seinen "Fehltritt".

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