George Floyd kam bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben. Nach dem Vorfall kam es zu wilden Ausschreitungen in den USA, die nun weiter eskalieren.
In der US-Großstadt Minneapolis ist es nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz erneut zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten drangen in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) in eine Polizeistation ein, wie örtliche Medien berichteten. Auf Fernsehbildern waren auch Feuer zu sehen.
Die Polizeistation sei evakuiert worden, berichtete der Sender CBS Minnesota unter Berufung auf eine Polizeimitteilung. "Demonstranten sind gewaltsam in das Gebäude eingedrungen und haben mehrere Brände entzündet", zitierte der Sender weiter aus der Mitteilung. Auch in Denver kam es Medienberichten zufolge zu Protesten. Örtliche Medien berichteten dort über Schüsse. Laut Polizei wurden zunächst keine Verletzten gemeldet.
Vor dem Polizeigebäude in Minneapolis riefen Dutzende Demonstranten "Keine Gerechtigkeit - kein Frieden" ("No Justice, No Peace"), wie die "Washington Post" berichtete. Nach dem Tod des Afroamerikaners war es in Minneapolis bereits zuvor zu schweren Ausschreitungen gekommen. Der Gouverneur des US-Staates Minnesota, Tim Walz, hatte daraufhin die Nationalgarde mobilisiert. In seiner Anordnung hieß es, friedliche Demonstrationen seien weiterhin erlaubt.
Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich wie ein Lauffeuer in Sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals des 46-Jährigen, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der Mann: "Ich kann nicht atmen." Er starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus. Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden entlassen, aber bisher weder festgenommen noch angeklagt.