In Syrien

Geisel-Drama um Bundesheer-Offizier

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Bewaffnete Syrer haben den UNO-Beobachter festgehalten.

Zwei Offiziere der internationalen Beobachtermission UNTSO im Nahen Osten, darunter ein Österreicher, sind von Bewaffneten in Syrien festgehalten und nach einer Stunde wieder freigelassen worden. Der Vorfall habe sich bereits am Montagnachmittag rund acht Kilometer nördlich der jordanischen Grenze ereignet, teilte das Bundesheer am Dienstag mit.

Bei dem österreichischen Offizier handelte es sich demnach um einen 37-jährigen Major aus Kärnten. Wer die Bewaffneten waren, wisse das Bundesheer nicht, sagte Sprecher Michael Bauer. Die Männer hätten keine Uniformen oder erkennbaren Abzeichen getragen. Die Patrouille kehrte danach laut Heeresangaben wohlbehalten in ihre Basis zurück. Über deren Standort könne er keine Angaben machen, sagte Bauer.

Blauhelme ändern Nachschub-Route
Die UNO-Mission am Golan ändert nach einer Attacke auf österreichische Blauhelme ihre Nachschubroute und wird künftig Soldaten nicht mehr über den Flughafen Damaskus zu ihrem Einsatzort schicken, sondern über Tel Aviv. "Die Route über Damaskus ist kein Thema mehr", teilte der Kommandant der Bundesheer-Soldaten am Golan, Oberstleutnant Andreas Schiffbänker.

"Immer wieder Kampfhandlungen"
"Die Lage ist sehr angespannt, sowohl in Damaskus als auch in den umliegenden Gebieten. Es kommt auch in unserem Verantwortungsbereich immer wieder zu Kampfhandlungen."

Die UNO zog zuletzt ihr ziviles Personal aus Syrien ab, Blauhelme im Rahmen der UNTSO und der Golanmission UNDOF verbleiben allerdings auf syrischem Staatsgebiet.

Die UNTSO-Mission der Vereinten Nationen ist seit 1948 mit der Beobachtung des Nahost-Konfliktes betraut. Die 153 Beobachter aus 25 Nationen - darunter auch sechs Österreicher - führen im Rahmen ihres Mandats Patrouillen in Ägypten, Israel, Jordanien, dem Libanon und Syrien aus.

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