Gazastreifen

Nahost-Konflikt: Hamas lehnt Waffenruhe ab

Teilen

Ergebnis interner Beratungen. Israle bombariderte zuvor Hamas-Häuser.

Die radikal-islamische Hamas hat die am Montag von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe erneut abgelehnt. Dies sei das Ergebnis interner Beratungen der Organisation, sagte ein Sprecher der Islamisten am Mittwoch. Demnach wurde auch die ägyptische Regierung offiziell informiert.

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden palästinensischen Organisation hatte die Feuerpause bereits am Dienstag abgelehnt. Israel dagegen stellte zunächst seine Offensive im Gazastreifen ein, bombardierte dann aber wieder Ziele in dem Küstengebiet, weil die Extremisten ihren Raketenbeschuss nicht stoppten.

Israel bombardierte Häuser von Hamas-Chef
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Mittwoch die Wohnhäuser führender Mitglieder der radikalislamischen Hamas-Organisation im Gazastreifen angegriffen. Im Haus des Hamas-Anführers Mahmoud al-Zahar im Westen der Stadt Gaza hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs keine Menschen aufgehalten, teilten Sicherheitskräfte und Augenzeugen mit.



Den Augenzeugen zufolge landeten zwei Geschosse in Zahars Haus. Das vierstöckige Gebäude sei eingestürzt und eine benachbarte Moschee sowie andere Nachbarhäuser beschädigt worden.

In West-Gaza wurde laut Augenzeugen auch das Haus des Hamas-Anführers Bassem Naim angegriffen. In Jabaliya im nördlichen Gazastreifen hätten Kampfflugzeuge das Haus von Ex-Gesundheitsminister Fathi Hammad und das Haus des Abgeordneten Ismail al-Ashkar angegriffen. Opfer wurden bei den Angriffen nicht gemeldet.

Dagegen wurden bei weiteren Luftangriffen am Mittwochmorgen im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben fünf Menschen getötet. Demnach erfolgten die Angriffe in den südlichen Städten Rafah und Khan Younis. Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes am 8. Juli stieg damit auf 202.

Armee fordert Gaza-Bewohner zu Evakuierung auf
Israel forderte unterdessen Bewohner im nördlichen Gazastreifen zum Verlassen ihrer Häuser auf. Dies sollte "zu ihrer eigenen Sicherheit" geschehen, teilte das Militär mit. Zivile Opfer bei Luftangriffen gegen Stellungen der islamistischen Hamas sollen so vermieden werden.

Netanyahu warf der Hamas am Dienstagabend vor, Israels einseitige Feuerpause zu ignorieren. Nun werde die Miliz dafür "einen hohen Preis bezahlen". UN-Generalsekretär Ban Ki-moon rief die Hamas auf, sich an die von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe zu halten. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas reist am Mittwoch nach Kairo, um doch noch eine Feuerpause zu vermitteln.



 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.