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Nach Abschuss

NATO stärkt Türkei den Rücken

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Erdogan und Obama unterstreichen Recht der Türkei auf Grenzverteidigung.

Die NATO-Staaten haben dem Bündnispartner Türkei nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets im türkisch-syrischen Grenzgebiet ihre Solidarität zugesichert. Gleichzeitig warnten sie allerdings vor einer weiteren Zuspitzung der Lage.

Deeskalation
"Ich rufe zu Ruhe und zu Deeskalation auf", sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstagabend nach einer von der Türkei beantragten Sondersitzung des NATO-Rates in Brüssel. In ihm sitzen Vertreter aller 28 Bündnisstaaten.

Die türkische Regierung hatte am Vormittag bestätigt, im syrisch-türkischen Grenzgebiet ein Flugzeug abgeschossen zu haben. Ankara wirft Moskau vor, türkischen Luftraum verletzt zu haben. Russland weist das zurück.

Türkei schießt russischen Jet ab



Edrogan: Recht auf Verteidigung der Grenzen

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan unterstrich unterdessen das Recht seines Landes zur Verteidigung seiner Grenzen. Jeder müsse dieses Recht respektieren, betonte Erdogan am Dienstagabend. Der Staatschef sagte, zwei russische Flugzeuge hätten türkischen Luftraum verletzt. Davon sei eines abgeschossen worden. Erdogan erhielt daraufhin Beifall der Zuhörer, die sich zu einem Empfang zum Tag des Lehrers in Ankara versammelt hatten.

Türkei kritisiert russische Luftangriffe

Erdogan kritisierte die Luftangriffe Moskaus im Nordwesten Syriens, ohne Russland dabei ausdrücklich zu nennen. Unter dem Vorwand, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu bombardieren, würden Turkmenen in der Region angegriffen, sagte er. Die Regierung in Ankara unterstützt die turkmenischen Rebellen in Syrien, die gegen das Regime von Machthaber Bashar al-Assad kämpfen. Die Türkei fühlt sich der turkmenischen Minderheit auch ethnisch verbunden.

Obama steht hinter der Türkei

US-Präsident Barack Obama stellte sich hinter den NATO-Verbündeten. "Die Türkei hat wie jedes Land das Recht, ihren Luftraum zu verteidigen", sagte Obama am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem französischen Staatschef Francois Hollande in Washington. Allerdings sei es nun wichtig, dass die Türkei und Russland Gespräche aufnehmen würden, um "herauszufinden, was genau passiert ist". Es müsse "jede Art der Eskalation" verhindert werden. Auch Hollande warnte vor einer Eskalation.

 UN-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte nach Angaben seines Sprechers eine "glaubwürdige und sorgfältige" Untersuchung des Zwischenfalls. Außerdem müssten "dringende Maßnahmen zur Beruhigung der Spannungen" ergriffen werden.
 
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